Russland setzt auf eine erhebliche Ausweitung seiner Getreideexporte und plant bis zum Jahr 2030 eine Steigerung um 50%. Wie Reuters unter Berufung auf Quellen berichtet, wird dieses Wachstum durch eine Expansion der Hafeninfrastruktur an der Ostsee unterstützt. Dies soll Russland ermöglichen, seine Abhängigkeit von den traditionellen Routen durch das Schwarze Meer zu verringern.
Die Hafenanlagen „Wyssozki“ und „Lugaport“ spielen eine zentrale Rolle in dieser Strategie. „Wyssozki“ hat bereits im April 2023 seine erste Getreidelieferung abgewickelt, während „Lugaport“ seit Juni desselben Jahres in Betrieb ist. Es wird erwartet, dass „Lugaport“ bis Anfang 2025 eine Kapazität von 7 Millionen Tonnen erreichen wird.
Getreide aus „Wyssozki“ wurde bereits nach Algerien, Brasilien, Kuba, Mali, Mexiko, Marokko, Nigeria und Tunesien verschifft. Zusammen sollen die beiden Häfen bis zu 15 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Produkte jährlich abfertigen können, was einem Viertel des für die Saison 2024/25 prognostizierten russischen Getreideexports von 60 Millionen Tonnen entspricht.
Zusätzlich plant ein privates Unternehmen den Bau eines Getreideterminals im Hafen „Primorski“, dem größten russischen Ölumschlaghafen an der Ostsee, mit einer Kapazität von bis zu 5 Millionen Tonnen.
Laut Reuters haben die Ostseehäfen in der vergangenen Saison 1,5 Millionen Tonnen Getreide verladen – dreimal mehr als in der vorherigen Saison, was jedoch nur 2,4% des gesamten russischen Getreideexports ausmacht.