Seit dem 2. Oktober sind die Exportzölle auf russischen Mais um fast das Zehnfache gestiegen, was als erstes Anzeichen einer Beschränkung des Maisexports vor dem Hintergrund niedrigerer Ernteprognosen zu deuten ist. Diese Anpassungen resultieren aus den extremen Wetterbedingungen, die in den Hauptanbaugebieten Russlands im Jahr 2024 herrschten, wie Oilworld berichtet.
Nach Informationen des russischen Landwirtschaftsministeriums wurde das Exportzoll für Mais ab dem 2. Oktober auf 2.786,2 Rubel pro Tonne angehoben, verglichen mit 292,7 Rubel pro Tonne in der Vorwoche. „Es besteht eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Maisexport stark eingeschränkt wird“, kommentierte Dmitri Rylko, der Generaldirektor des Instituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR). Eine offizielle Stellungnahme des russischen Landwirtschaftsministeriums zu dieser Maßnahme liegt bisher nicht vor.
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 exportierte Russland 7 Millionen Tonnen Mais, wobei die Hauptabnehmerländer Iran, die Türkei und Libyen waren. IKAR prognostiziert jedoch, dass sich der Export russischen Maises im nächsten Saison auf 2,5 Millionen Tonnen reduzieren könnte.
Erst letzte Woche berichtete das Analyseunternehmen SovEcon, dass die Maisernte in Russland im laufenden Jahr um 29,5 % auf 12 Millionen Tonnen fallen könnte, was den schlechtesten Ertrag seit 2018 darstellen würde. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die globalen Getreidemärkte haben, insbesondere in einer Zeit, in der die Weltmärkte bereits unter verschiedenen anderen geopolitischen und klimatischen Unsicherheiten leiden.