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Wirtschaftsdünger als Gewinnbringer in der Landwirtschaft

Die Nutzung von Wirtschaftsdünger, wie Hühnertrockenkot (HTK) und Hähnchenmist, bietet für Landwirte interessante Möglichkeiten, das Betriebsergebnis zu verbessern. Besonders in der Geflügelhaltung, wo der Fokus auf Eier- und Fleischproduktion liegt, fallen solche Nebenprodukte an, die durch ihren hohen Nährstoffgehalt zunehmend an Wert gewinnen.

In viehdichten Regionen wandelt sich der anfallende Wirtschaftsdünger von einem unerwünschten Abfallprodukt zu einem geschätzten Nebenprodukt. Landwirte haben die Chance, diesen Dünger auf vielfältige Weise zu nutzen, etwa indem sie ihn auf eigenen Feldern ausbringen, wodurch sich die Kosten für Mineraldünger reduzieren lassen und gleichzeitig der Humusgehalt des Bodens steigt.

In Gegenden mit geringerer Viehdichte ist dieser Dünger besonders gefragt. Spezialisierte transportieren ihn oft aus Regionen mit hoher zu solchen mit geringer Viehdichte, was den Hähnchenhaltern entweder eine kleine Einnahmequelle bietet oder es ihnen ermöglicht, ihren Mist kostengünstig loszuwerden.

Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöste Energiekrise führte zu einem Preisanstieg bei Mineraldüngern. In dieser Zeit erlebten HTK und Hähnchenmist eine gesteigerte Nachfrage, was den Landwirten gute Verkaufspreise bescherte. Auch wenn sich die Preise inzwischen stabilisiert haben, ist davon auszugehen, dass sie auf einem höheren Niveau als vor der Krise bleiben werden.

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen. Diese Ziele beeinflussen den Wert von Agrarreststoffen wie Hähnchenmist maßgeblich, da die Nutzung fossiler Brennstoffe teurer und deren Einsatz bis 2050 gänzlich vermieden werden soll.

In der Hähnchenmast entstehen hohe Energiekosten insbesondere beim Aufheizen der Ställe zu Beginn der Mast. Durch den Einsatz von Biogasanlagen können diese Kosten gesenkt werden. Die Abwärme der Biogasproduktion dient dabei zum Heizen der Ställe und der Hähnchenmist wird zur verwendet. Die verbleibenden Gärreste sind als Dünger nutzbar.

Nicht alle Geflügelhalter besitzen eine eigene Biogasanlage, aber der Verkauf des Mists an Betreiber solcher Anlagen ist in Veredlungsregionen eine gängige Praxis. Da der Anbau von Mais für Biogasanlagen kritisch betrachtet wird und zunehmend teurer wird, suchen Anlagenbetreiber nach kostengünstigeren Alternativen wie Hähnchenmist.

Die Umrüstung von Biogasanlagen zur Biomethanproduktion stellt eine interessante Option dar. Biomethan, das chemisch identisch mit Erdgas ist, kann in das bestehende Gasnetz eingespeist werden und eröffnet vielseitige Nutzungsmöglichkeiten.

In Deutschland gibt es bereits rund 250 Anlagen, die Biomethan produzieren, und ihre Zahl wächst stetig. Die Anlagenbetreiber sind bereit, für hochwertige zu zahlen, und langfristige Verträge können sowohl für Produzenten als auch für Abnehmer vorteilhaft sein. Doch Herausforderungen wie der großer Mengen Biokraftstoffe aus China bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Biomethanproduktion, was auch die Erlöse aus Hähnchenmist beeinflussen kann.