Nach einer 13-jährigen Pause wird das Pumpspeicherkraftwerk in Happurg im Nürnberger Land wieder in Betrieb genommen. Das Energieunternehmen Uniper investiert mehrere Hundert Millionen Euro, um den wachsenden Bedarf an Speicherkapazitäten für erneuerbare Energien zu decken.
Das Kraftwerk, das 2011 wegen Schäden am Oberbecken außer Betrieb genommen wurde, soll bis 2028 vollständig reaktiviert sein. Eine Machbarkeitsstudie bestätigte die Möglichkeit der Wiederinbetriebnahme, und das Landratsamt Nürnberger Land erteilte die Genehmigung für das Projekt.
In Süddeutschland, einer Region mit hoher industrieller Nachfrage, fehlt es an planbarer Kraftwerksleistung. Das wiederbelebte Pumpspeicherkraftwerk in Happurg wird mit einer Speicherkapazität von 850 Megawattstunden (MWh) das größte seiner Art in Bayern sein. Michael Lewis, CEO von Uniper, betont, dass dieses Projekt die verfügbare Speicherkapazität erheblich erhöhen wird.
Pumpspeicherkraftwerke sind eine spezielle Form von Wasserkraftwerken, die Energie speichern, wenn ein Überschuss im Energienetz vorhanden ist, und diese bei Bedarf wieder einspeisen. Dabei wird Wasser aus einem tiefer gelegenen Reservoir in ein höher gelegenes Becken gepumpt. Diese Technik ermöglicht es, Fluktuationen in der Stromproduktion von Wind- oder Solaranlagen innerhalb von Sekunden auszugleichen und das Stromnetz stabil zu halten.