Zum Wochenbeginn zeigen sich die internationalen Ölpreise erholt. Nachdem sie in der Vorwoche zunächst nachgegeben hatten, legten sie am Montagmorgen spürbar zu. Diese Entwicklung schlägt sich auch in höheren Heizölpreisen auf dem deutschen Markt nieder.
Die für August gehandelten Terminkontrakte der Nordsee-Sorte Brent notieren derzeit bei rund 64 US-Dollar je Barrel. Parallel dazu liegt der Preis für eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni bei etwa 612 US-Dollar. Der Euro wird aktuell mit einem Kurs von rund 1,1397 US-Dollar gehandelt.
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Trotz der bereits erwarteten Produktionsausweitung durch die OPEC+ um 411.000 Barrel pro Tag konnten sich die Rohölpreise stabilisieren. Da keine unerwartet starken Förderzuwächse beschlossen wurden, blieb ein Preisrutsch zu Wochenbeginn aus. Die Marktteilnehmer hatten ohnehin mit einer Fortsetzung der bisherigen Produktionspolitik gerechnet.
Verstärkend auf die Preisentwicklung wirken derzeit mehrere geopolitische Faktoren. In der Ukraine wurden Angriffe auf russische Militäranlagen gemeldet, während sich der Iran wegen internationaler Berichte über seine Uranvorräte unter Druck sieht. Noch ist unklar, wie sich die laufenden diplomatischen Gespräche – etwa die geplante neue Gesprächsrunde zum Atomabkommen – auf die Lage auswirken werden. Auch ein Treffen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine in Istanbul wird mit Spannung beobachtet.
Die weitere Entwicklung der Sanktionen gegenüber Russland und dem Iran ist für die Ölpreise von großer Bedeutung. Sollten die Restriktionen verschärft werden, würde sich das Angebot verknappen und die Preise steigen. Umgekehrt könnten Lockerungen zu einer Entspannung beitragen.
Im Bereich des internationalen Handels herrscht ebenfalls Unsicherheit. Neue US-Zölle auf Stahlimporte haben für Irritationen gesorgt, obwohl es zuvor Signale für eine Annäherung an die EU gegeben hatte. Die rechtliche Bewertung dieser Maßnahmen ist noch offen und trägt zur allgemeinen Unsicherheit bei. Die bereits seit Anfang des Jahres anhaltenden Handelskonflikte wirken sich negativ auf die Weltkonjunktur und damit auch auf die Ölnachfrage aus.
Auch innerhalb der OPEC+ zeigen sich unterschiedliche Interessen. Während einige Mitglieder eine weitere Erhöhung der Fördermenge anstreben, plädieren andere für eine Pause. Bisher ist unklar, ob es nach Juli zu Anpassungen kommen wird. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass im August mit weiteren Produktionszuwächsen zu rechnen ist – nicht zuletzt wegen der aktuell niedrigen Lagerbestände und der saisonal gestiegenen Nachfrage.
Trotz des positiven Starts in die Woche bleibt die Grundstimmung an den Märkten eher verhalten. Eine mögliche Überversorgung wird weiterhin als Risiko angesehen. Der Einfluss geopolitischer Spannungen und der weltwirtschaftlichen Lage bleibt erheblich.
In Deutschland führt die Preisentwicklung an den Rohölmärkten zu leicht höheren Heizölnotierungen. Erste Berechnungen deuten auf einen moderaten Anstieg von etwa 0,5 Cent pro Liter im Vergleich zum Stand vom Freitagmorgen hin.
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