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Gaspreise steigen auf Jahreshoch: Sorgen um Lieferunterbrechungen

Die Großhandelspreise für Gas haben ihren höchsten Punkt seit einem Jahr erreicht und sich seit Mai verdoppelt. Trotz gut gefüllter Speicher steigen die Preise angesichts der anbrechenden Heizperiode und einem Rückgang der Windenergieerzeugung.

Besorgnis erregen auch potenzielle Lieferunterbrechungen aus dem Nahen Osten. Besonders kritisch könnte ein Ausfall der Gaszufuhr aus Russland über die Ukraine für Osteuropa sein. Voraussagen zufolge könnte in der kommenden Woche eine Abnahme der Windenergie zu einer erhöhten Gasnutzung für die Stromproduktion führen, während zugleich weniger Sonnenenergie erwartet wird.

Am vergangenen Donnerstag kletterten die Preise für europäisches Erdgas auf über 42 Euro je Megawattstunde, den höchsten Wert seit dem 1. Dezember des Vorjahres. Die steigende Nachfrage nach Gas zur Stromgewinnung in Europa und mögliche Auswirkungen des Konflikts im Nahen Osten treiben diesen Anstieg voran. Im Mai waren es noch 21 Euro pro MWh, aktuell haben sich die Preise damit verdoppelt.

Zudem wird mit einem weiteren Anstieg des Heizbedarfs gerechnet. Die Versorgung mit Flüssigerdgas (LNG) in Europa bleibt hinter den Vorjahreszahlen zurück, was Bedenken bezüglich vorzeitiger Entnahmen aus den zu 95 % gefüllten Gasspeichern weckt. Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und das Risiko von Versorgungsstörungen durch die Straße von Hormus werden von Marktanalysten und Gasunternehmen genau beobachtet.

Auch die Verbraucherpreise für Gas ziehen mit Beginn der Heizsaison wieder an, getrieben durch die höheren Großhandelspreise. Aktuell liegen die Tarife für Neukunden bei 8,7 Cent pro kWh, knapp unter dem Spitzenwert von 9 Cent im September. Seit Ende März sind die Preise um 34 % gestiegen.

Ein Ausfall russischer Lieferungen über die Ukraine könnte Osteuropa hart treffen, doch dank der soliden Lagerbestände sind die unmittelbaren Auswirkungen dieses Winters begrenzt. Trotz geringerer Liefermengen aus Russland im Vergleich zu den Vorjahren, als die Preise 2022 nach dem Wegfall russischer Lieferungen Rekordhöhen erreichten, ist eine solche Preisexplosion aktuell unwahrscheinlich.

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