Anzeige
 

Trockenheit in der Ukraine bedroht Ernteerträge und Exportvolumen

In der Ukraine wurden bereits etwa 33 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten geerntet. Allerdings haben ungünstige Wetterbedingungen die Spätkulturen stark beeinträchtigt, was zu einem Verlust von über 15 % der Ernte führen könnte. Besonders betroffen ist die Maisernte, die, sollte die Trockenheit anhalten, voraussichtlich nicht mehr als 22 Millionen Tonnen erreichen wird. Dies erklärte Denis Marchuk, stellvertretender Vorsitzender des Allukrainischen Agrarrats, in einer Pressekonferenz am 30. August, wie die Pressestelle des Agrarrats berichtet.

Marchuk hob auch einige Herausforderungen beim Export dieser Produkte aus der Ukraine hervor.

„In dieser Saison konnten wir bereits über 7 Millionen Tonnen Agrarprodukte verkaufen, was 60 % mehr ist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allerdings wird die Verringerung der Maisernte um 10 Millionen Tonnen aufgrund der Wetterbedingungen die Exportmengen beeinflussen“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Agrarrats.

Den Angaben von Denis Marchuk zufolge bleiben Asien, Afrika und der Nahe Osten die Hauptabsatzmärkte für ukrainische Agrarprodukte. Gleichzeitig hat die Ukraine dank der zollfreien Handelsmöglichkeiten ihre Präsenz in der Europäischen Union deutlich ausgebaut.

„Wir haben unsere Exporte in die Europäische Union verstärkt und über 15 Millionen Tonnen Mais an Länder wie Deutschland, Spanien und Italien verkauft. Dies ist ein wichtiger Schritt, um nicht nur den Export von Rohstoffen zu steigern, sondern auch den von höherwertigen Lebensmitteln“, betonte er.

Gleichzeitig bezeichnete der Experte die aktuellen Exportquotenbeschränkungen für den Handel mit der EU als „spürbar für die ukrainischen Produzenten“.

„Wir haben bereits die Quoten für einige Produkte wie Honig, Hafer, Eier und Zucker ausgeschöpft und könnten bald auch die Quote für Hühnerfleisch erreichen. Für Getreide gilt jedoch keine solche Einschränkung. Auch die EU ist von der Dürre betroffen, und es wird dort kein Überschuss an Getreide erwartet. Wir hoffen, dass der Export ukrainischer Agrarprodukte im Wirtschaftsjahr 2024/25 über 40 Millionen Tonnen erreichen wird“, fasste Denis Marchuk zusammen.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung

Die Ukraine und die Europäische Union haben eine Vereinbarung über die Abschaffung eines Teils der Zölle sowie die Erhöhung der Quoten für...

Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss

Frankreich rechnet mit einem Anstieg der Weizenbestände auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Grund dafür ist ein Rückgang der Ausfuhren aufgrund...

Molkereipreise in der EU unter Druck

Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem...

Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang

Umfangreiche Milchmengen, fallende Rohstoffnotierungen und aggressive Preisgefechte im Lebensmittelhandel belasten den Milchsektor zunehmend. Diese Tendenzen schlagen sich mittlerweile auch in den Abrechnungen...

EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste

Die Analyseagentur Expana hat ihre Prognose für die Getreideerzeugung in den Ländern der Europäischen Union für die Saison 2025/26 nach oben korrigiert....