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Ölpreise steigen: OPEC+-Treffen und saisonale Nachfrage

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag zugelegt und sind mit einem Plus aus dem Handel gegangen. Zum Wochenbeginn zeigt sich eine leichte Aufwärtsbewegung, bedingt durch die erwartete robuste Ölnachfrage. Aktuell notieren die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 82,38 US-Dollar pro Barrel, während eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Mai derzeit 744,50 Dollar kostet. Der Euro bleibt stabil und wird zu Kursen um 1,0849 US-Dollar gehandelt.

Marktbewegungen und bevorstehendes OPEC+-Treffen

Zu Beginn der Woche liegt der Fokus auf dem bevorstehenden OPEC+-Treffen am Sonntag sowie der saisonalen Nachfrageentwicklung zum US-Memorial Day. Aufgrund des heutigen Feiertags in den USA und Großbritannien wird ein geringeres Handelsvolumen erwartet. Letzte Woche verschob die OPEC+ ihr Treffen von Samstag auf Sonntag und kündigte ein virtuelles Meeting an, was darauf hindeutet, dass keine großen förderpolitischen Entscheidungen erwartet werden. Dennoch sehen Marktteilnehmer das Treffen als bullisch, da eine Verlängerung der Förderkürzungen wahrscheinlich ist.

Die OPEC prognostiziert ein weiteres Jahr mit starkem Wachstum der Ölnachfrage um 2,25 Millionen Barrel pro Tag, während die Internationale Energieagentur (IEA) ein langsameres Wachstum von 1,2 Millionen Barrel pro Tag erwartet. Experten beobachten besonders den Benzinverbrauch zu Beginn der Sommer-Fahrsaison.

Benzinnachfrage und ihre Einflussfaktoren

Die Nachfrage nach Benzin bleibt ein wichtiger Faktor. Obwohl der letzte Bericht des Department of Energy (DOE) positive Zeichen zeigte, könnte die verbesserte Kraftstoffeffizienz und der Anstieg an Elektrofahrzeugen die Ölnachfrage schwächen. Gleichzeitig dürfte die Zunahme an Flugreisen einen steigernden Effekt haben. Laut der American Automobile Association könnte die Zahl der Flugreisenden an diesem Memorial-Day-Wochenende die höchste seit fast 20 Jahren erreichen.

Auswirkungen auf die Handelsmärkte

Aufgrund der Feiertage bleiben die Börsen in den USA und Großbritannien größtenteils geschlossen, was zu einem geringeren Handelsvolumen und erhöhter Volatilität führt. Insgesamt hat sich die fundamentale Einschätzung ins leicht Bullische gewandelt, da eine robuste saisonale Ölnachfrage erwartet wird und eine Verlängerung der OPEC+-Kürzungen nahezu sicher ist.

Stabiler Euro und Inlandspreise

Bei den Inlandspreisen gibt es im Vergleich zu Freitagvormittag kaum Veränderungen, da der starke Euro größere Preisaufschläge verhindert hat. Der Euro behauptete am Freitag im US-Handel seine Gewinne und startete am Montag stabil in die Woche bei 1,0850 US-Dollar.

Zinsaussichten und wirtschaftliche Indikatoren

Bundesbank-Chef Joachim Nagel erwartet im Juni eine mögliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB), während in den USA eine baldige Zinssenkung immer unwahrscheinlicher wird, was den Dollar stärkt. Wichtige Konjunkturdaten werden vom Ifo-Institut erwartet, darunter das monatliche Geschäftsklima, das Aufschluss über die aktuelle Lage und die Erwartungen der deutschen Wirtschaft gibt.

Heizölpreise und Marktprognose

Hierzulande starten die Heizölpreise mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche. Angesichts der eher bullisch erwarteten Marktlage und den Ergebnissen erster Berechnungen ist mit einem Anstieg der Notierungen in der Größenordnung von einem halben Cent zu rechnen. Die robuste Nachfrage und die geopolitischen Entwicklungen werden weiterhin einen erheblichen Einfluss auf die Ölpreise haben, wobei Marktbeobachter gespannt auf die Ergebnisse des OPEC+-Treffens blicken.

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