Anzeige
 

BayWa: Konzern zwingt Finanzgläubiger zu Sanierungszustimmung

AG hat ein Restrukturierungsverfahren nach dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmengesetz (StaRUG) eingeleitet, um ein umfangreiches Sanierungskonzept umzusetzen. Dieses Verfahren, bekannt als „StaRUG light“, sieht vor, dass Finanzgläubiger ihre Kredite bis zum Jahr 2027 verlängern, ohne dass ein Forderungsverzicht durch die kreditgebenden Banken erforderlich wird. Der Schritt wurde am Freitag, den 31. Januar, beim Amtsgericht München beantragt und betrifft ausschließlich die BayWa AG, nicht ihre Tochterunternehmen.

Das Handelsunternehmen betont, dass durch das StaRUG-Verfahren die Aktien weiterhin handelbar bleiben und keine Enteignung der Aktionäre droht. Um die Eigenkapitalbasis zu stärken, plant BayWa zudem eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 150 Millionen Euro, über die in der kommenden Hauptversammlung abgestimmt wird.

Das Sanierungskonzept hat bereits die von über 95% der Finanzgläubiger gefunden. Eine Minderheit hat jedoch noch nicht zugestimmt, weshalb das StaRUG-Verfahren nun sicherstellen soll, dass alle Kreditgeber gleich behandelt werden und eine vorzeitige Rückzahlung der Kredite ausgeschlossen ist. Laut BayWa betrifft das Kreditvolumen, das zur Debatte steht, 130 Millionen Euro an kurzfristigen Krediten eines Gläubigers.

Michael Baur, Sanierungsmanager und Vorstandsmitglied der BayWa AG, beschreibt das Vorgehen als mikrochirurgischen Eingriff, der keine Forderungsverzichte erfordert und die Bezugsrechte der Aktionäre wahrt. Das Unternehmen strebt an, das Verfahren innerhalb von zwei bis drei Monaten abzuschließen. Die Finanzierung des Verfahrens ist gesichert, allerdings werden Gerichts- und Anwaltskosten anfallen.

Es wird erwartet, dass die Durchführung des StaRUG-Verfahrens die Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 verzögert, was wiederum Auswirkungen auf die ordentliche Hauptversammlung haben könnte, in der auch über die geplante Kapitalerhöhung entschieden wird.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

CO₂-Preis ab 2027: Dramatische Kostensteigerungen erwartet

Ende Januar hat der Deutsche Bundestag eine bedeutende Änderung des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz) beschlossen. Dieses Gesetz wird ab 2027 eine erhebliche Umstellung mit...

Yara navigiert durch turbulente Marktbedingungen im Düngemittelsektor

Der norwegische Düngemittelproduzent Yara sah sich im vierten Quartal 2024 erneut mit herausfordernden Marktbedingungen konfrontiert, darunter steigende Kosten für Gas und Ammoniak....

CNH Industrial verzeichnet starke Umsatzrückgänge

Der italienisch-amerikanische Konzern Industrial musste im vierten Quartal 2024 erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen. Der jüngste Quartalsbericht zeigt, dass sowohl Umsatz als...

Fränkischer Holzkonzern Rettenmeier übernimmt Teile der Ziegler Group

Der fränkische Holzkonzern Rettenmeier hat wesentliche Bereiche der Holzverarbeitung der insolventen Ziegler Group übernommen, wie der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Volker Böhm, am Freitag...

Umsatz von Väderstad 2024 geht zurück.

Im Jahr 2024 verzeichnete der schwedische einen Umsatz von 530 Millionen Euro, was einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem...