Anzeige
 

Mechanische Unkrautbekämpfung gewinnt an Bedeutung im ökologischen Landbau

Die mechanische Unkrautbekämpfung erlebt eine Renaissance, besonders vor dem Hintergrund der reduzierten Nutzung von chemischen Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau. Geräte wie Hacken und Striegel, die früher eher eine Nischenrolle spielten, stehen nun vermehrt im Fokus der Landwirte.

Stephan Gehrendes, Ackerbauberater bei Bioland, erläuterte kürzlich bei einer Veranstaltung in Drensteinfurt, organisiert vom Bioland Landesverband NRW, die Herausforderungen und Techniken der mechanischen Unkrautbekämpfung. Er betonte, dass der Erfolg dieser Methoden stark von den Wetterbedingungen abhängt. In diesem Jahr war die Situation besonders schwierig: „Keine fünf Striegeltage hat es in diesem Jahr gegeben“, so Gehrendes.

Die mechanische Unkrautbekämpfung erfordert viel Erfahrung und Geschick, besonders beim Einsatz von Striegeln. Striegel arbeiten reihenunabhängig und sind für viele Kulturen geeignet. Ihre Wirksamkeit hängt stark von der richtigen Einstellung und der Fahrgeschwindigkeit ab. Die von Herstellern angebotene variable Zinkenfederung, bei der jeder Zinken individuell durch eine Feder, einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder belastet wird, ermöglicht einen konstanten Zinkendruck. Diese Technik ist besonders auf unebenen Flächen oder bei empfindlichen Pflanzen von Vorteil, führt jedoch zu Mehrkosten im niedrigen fünfstelligen Bereich.

In Situationen, in denen der Striegel nicht ausreichend wirkt oder das Wetter den Einsatz erschwert, dient die Hacke als eine Art „Versicherung“. Sie ist flexibler einsetzbar und kann selbst unter ungünstigen Bedingungen wie erwartetem Frost noch effektiv sein. Beim Besuch in Drensteinfurt konnte beobachtet werden, wie mit Hackwerkzeugen erfolgreich größere Unkräuter abgeschnitten wurden, die für den Striegel bereits zu fest verwurzelt waren.

Die Effizienz des Hackens hängt allerdings stark von der Anpassung des Anbausystems ab. Technische Hilfsmittel wie kameragestützte Reihenerkennung und Lenkung mit Verschieberahmen sind oft notwendig, um die Rentabilität dieser Methode zu sichern.

Die Veranstaltung und die darin vorgestellten Techniken unterstreichen die wachsende Bedeutung der mechanischen Unkrautbekämpfung in einer Zeit, in der nachhaltige und umweltschonende Anbaumethoden immer wichtiger werden.

Weitere Landtechnik-Nachrichten

Agrirouter erweitert Datenaustausch für Landwirtschaft

Auf der Agritechnica präsentiert DKE-Data eine weitere Neuheit: den Stammdatenaustausch zwischen CCI.Maps und dem John Deere Operations Center über den agrirouter. Durch...

Rabe präsentiert sich grün – Neustart unter Zoomlion

Mit einem Social-Media-Post am vergangenen Wochenende hat Rabe Agrartechnik für Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen kündigt nicht nur die Premiere seiner neuen Scheibenegge...

Händler bewerten ihre Traktorenlieferanten

Landmaschinenhändler warten gespannt auf die Resultate des Händlerzufriedenheitsbarometers, das vom LandBauTechnik-Bundesverband e.V. erstellt wird. Die Resultate wurden kürzlich veröffentlicht.

Bildanalyse macht Düngerstreuung präziser

Sky FertiEye verändert die Düngerausbringung mit einem innovativen System, das eine Düngerprobenaufbereitung mit optimierter Bildanalyse verbindet. Das System ermöglicht es, einzelne Körner...

Grimme vereint Bodenfräsen-Serien in neuem Modell

Die neueste Generation der Bodenfräsen führt die bisherigen Modelle der GR- und GF-Serie in einem einzigen Gerät zusammen. Mit einem neuen Rotor,...