Anzeige
 

Wissenschaftler streben danach, die Banane durch Genmanipulation zu bewahren.

Die Rettung der Banane durch Gentechnik

In einem Kampf gegen einen zerstörerischen Pilz, der weltweit Bananenplantagen heimsucht, setzen Forscher auf Gentechnik, um eine Lösung zu finden. Der Pilz, bekannt als Fusarium oxysporum TR4 oder Tropical Race 4, verursacht die sogenannte Panamakrankheit, die die unumkehrbar schädigt und die Böden für Jahrzehnte unbrauchbar macht. Remco Stam, ein Pflanzenpathologe von der Christian-Albrechts- Kiel, erläuterte die Schwere der Situation und betonte die Schwachstelle der Bananenindustrie: ihre Abhängigkeit von der einzelnen Sorte Cavendish, die durch ihre genetische Identität besonders anfällig für ist.

Genetische Modifikation als Hoffnungsschimmer

Um der drohenden Krise zu begegnen, haben Wissenschaftler der Queensland University of Technology (QUT) in Australien eine gentechnisch veränderte Cavendish-Banane entwickelt, die resistent gegen TR4 ist. Diese neue Bananensorte, bekannt unter dem Namen QCAV-4, wurde durch das Einfügen eines Resistenzgens aus einer Wildbanane kreiert, was sie zur ersten gentechnisch veränderten Banane weltweit macht. Während QCAV-4 bereits in Australien für den menschlichen Verzehr freigegeben wurde, steht ihre aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Kennzeichnung gentechnisch veränderter noch aus.

Die Zukunft der Bananen: CRISPR-Technologie

Die Debatte um die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte könnte durch die Anwendung der CRISPR-Technologie, einer präziseren und weniger invasiven Methode der Genmanipulation, eine neue Wendung erfahren. Produkte, die mit dieser Technologie bearbeitet wurden, benötigen in vielen Ländern keine spezielle Gentechnik-Kennzeichnung. Pflanzenpathologe Stam sieht in der CRISPR-Banane einen vielversprechenden Ausweg aus der TR4-Krise und hebt hervor, dass die Modifikation lediglich ein bereits vorhandenes Gen reaktiviert, was die Sicherheit und Natürlichkeit der Frucht gewährleisten soll. Die Zukunft dieser innovativen Lösung in der EU bleibt jedoch aufgrund der aktuellen Diskussionen um Gentechnikregelungen ungewiss.

Zusammenfassung

Die Entwicklung einer gentechnisch veränderten Banane könnte die Lösung für eines der größten Probleme der Bananenindustrie darstellen. Während die Einführung von QCAV-4 bereits einen bedeutenden Schritt darstellt, könnte die CRISPR-Technologie den Weg für eine breitere Akzeptanz und Anwendung gentechnisch veränderter Bananensorten ebnen. Die Debatte um Gentechnik und die damit verbundenen regulatorischen Hürden bleiben jedoch bestehen und werden die zukünftige Verfügbarkeit dieser innovativen Lösungen maßgeblich mitbestimmen.

Weitere Nachrichten

Regulatorische Auflagen gefährden Wettbewerbsfähigkeit der Kartoffelbranche

Die deutsche Kartoffelbranche steht vor zunehmenden Schwierigkeiten, sich im internationalen Handel zu behaupten. Diese Einschätzung gab Thomas Herkenrath, Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbands,...

Ukraine tritt internationalem ePhyto-System bei

Seit dem 3. Februar ist die Ukraine offiziell Teil des internationalen Systems für den Austausch elektronischer Pflanzengesundheitszertifikate, bekannt als ePhyto. Das berichtet...

Birkenholz-Schmuggel untergräbt EU-Sanktionen gegen Russland

Birkenholz gilt als wertvoller Rohstoff, und obwohl die Türkei nicht für ausgedehnte Birkenwälder bekannt ist, hat sie kürzlich begonnen, überraschend große Mengen...

Bundesagrarminister Cem Özdemir fördert NGOs mit Millionen Euro

Seit Cem Özdemir am 8. Dezember 2021 das Amt des Bundesagrarministers übernommen hat, haben Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus dem Agrarhaushalt fast 20 Millionen...

US-Farmer zwischen Trump und Massenabschiebungen

Auf einer kürzlich stattgefundenen Versammlung der American Farm Bureau Federation in San Antonio äußerten sich viele Landwirte besorgt über die möglichen Folgen...