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Politiker Bär von den Grünen glaubt nicht an eine Zukunft für Agrarchemie und Mineraldünger.

Zukunft des Ackerbaus: Eine Wende hin zur Nachhaltigkeit

Das Bewusstsein für Umweltschutz und nachhaltige Landwirtschaftsmethoden gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Agrarpolitik Deutschlands. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Karl Bär, machte in einem Interview mit „top agrar“ deutlich, dass seiner Meinung nach der Einsatz von Mineraldüngern und chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft keine Zukunft hat. Vielmehr plädiert er für eine verstärkte Förderung des Ökolandbaus, um die Herausforderungen von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Ackerbau zu meistern.

Gesprächsforum „Politik trifft Praxis“

Am 19. März bietet die Veranstaltung „Politik trifft Praxis“ Landwirten die Gelegenheit, direkt mit Politikern in Dialog zu treten. Die Diskussion, an der auch Karl Bär teilnehmen wird, konzentriert sich auf die zukunftsorientierte Ausrichtung des Ackerbaus, mit dem Ziel, ökonomische und ökologische Aspekte in Einklang zu bringen. Neben Bär sind weitere Bundestagsabgeordnete wie Dr. Franziska Kersten (SPD), Carina Konrad (FDP), Albert Stegemann (CDU) sowie Dr. Martin Streloke, Leiter der Abteilung Pflanzenschutzmittel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, anwesend.

Kritischer Blick auf Pflanzenschutzmittel

Eine der kontroversen Maßnahmen, die zur Diskussion stehen, ist die Einführung einer Steuer auf Pflanzenschutzmittel. Bär befürwortet eine solche Steuer und verweist auf das Beispiel Dänemarks, wo durch eine ähnliche Abgabe der Einsatz von Pestiziden um nahezu 40 % reduziert werden konnte. Diese Maßnahme könnte in Deutschland zu bedeutenden Einnahmen führen, die in die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftsprojekte fließen könnten.

Technologie als Teil der Lösung

Die Förderung von Präzisionstechnologien in Pflanzenschutz und Düngung könnte laut Bär ebenfalls dazu beitragen, die Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft zu verbessern. Doch betont er, dass technische Lösungen allein nicht ausreichen werden, um die notwendigen Änderungen im Ackerbau herbeizuführen. Erfahrungen aus Frankreich zeigen, dass auch ohne den Einsatz solcher Technologien und ohne Ertragseinbußen eine Reduzierung der Pestizide möglich ist.

Bedeutung des Ökolandbaus

Bär kritisiert, dass Forschung und Züchtung den ökologischen Landbau bislang oft vernachlässigt haben. Er sieht hier dringenden Nachholbedarf und fordert, die Ressourcen, die bisher in die Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen flossen, zukünftig für die Förderung des Ökolandbaus zu verwenden.

Neue Züchtungstechnologien unter der Lupe

Bezüglich der Debatte um neue Züchtungstechnologien und deren Freistellung von den strengen Gentechnikregulierungen, positioniert sich Bär kritisch. Er betrachtet diese Technologien als Form der Gentechnik, die entsprechend reguliert und gekennzeichnet werden sollte. Bär unterstützt die Forderung des Europäischen Parlaments nach einer Kennzeichnungspflicht, um Verbrauchern eine informierte Entscheidung zu ermöglichen.

Die Diskussion um die Zukunft des Ackerbaus zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Politik, Praxis und Forschung ist, um gemeinsam zu nachhaltigen und ökonomisch sinnvollen Lösungen zu gelangen. Die Veranstaltung „Politik trifft Praxis“ bietet dafür eine ideale Plattform.

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