Eine Reportage auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Rundfunks beleuchtet die Rückkehr junger Menschen in die Landwirtschaft – mit besonderem Blick auf Bayern und Italien. Die Sendung aus der Reihe BR Story fragt, wie junge Menschen wieder für die Arbeit auf dem Land gewonnen werden können und was notwendig ist, um dem Strukturwandel in der Landwirtschaft entgegenzuwirken.
Die Altersstruktur der Betriebsleiter in Bayern zeigt ein deutliches Bild: Fast 60 Prozent sind über 55 Jahre alt. Zugleich dokumentiert der BR den Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe in erschreckender Deutlichkeit. Über 11.000 Höfe haben in Bayern innerhalb von zehn Jahren aufgegeben – das entspricht mehr als drei Schließungen pro Tag.
In Italien hingegen zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab. Dort sprechen die landwirtschaftlichen Verbände von einer „historischen Rückkehr der Jugend aufs Land“. Eine Entwicklung, die als Wendepunkt verstanden werden kann. Laut den Berichten übernehmen dort etwa zwei Drittel der Landwirte unter 40 Jahren den Familienbetrieb. Ergänzend entstehen zahlreiche neue Betriebe, viele davon durch Quereinsteiger.
Im Rahmen der Reportage begleitet das Filmteam zwei dieser neuen Hofbetreiber. Beide stammen nicht aus der Landwirtschaft und haben keine klassische Ausbildung in diesem Bereich. Dennoch haben sie erfolgreich einen Biobetrieb übernommen. Der Einstieg wurde ihnen durch staatliche Unterstützung erleichtert. In Italien gibt es Zuschüsse für junge Landwirte – etwa für den Kauf von Flächen oder als Startprämie zur Betriebsgründung. In Einzelfällen kann die Finanzierung sogar vollständig durch öffentliche Mittel erfolgen.
Ganz anders zeigt sich die Ausgangslage in Bayern. Wer keinen Hof erbt, hat kaum Möglichkeiten, in die Landwirtschaft einzusteigen. Auch Pachtflächen sind schwer zu bekommen – vor allem dann, wenn bestehende Verträge auslaufen. Fördermittel vom Staat oder spezielle Programme für Neueinsteiger fehlen in der Regel. Ein Beispiel in der Sendung macht deutlich, wie groß die Hürden für Interessierte ohne eigenen Betrieb sind.
Die Reporter stellen deshalb die Frage, welche Ansätze sich aus dem italienischen Modell ableiten lassen. Welche politischen und strukturellen Maßnahmen könnten auch in Bayern helfen, jungen Menschen einen Weg in die Landwirtschaft zu eröffnen? Und wie könnte ein System aussehen, das Neugründungen gezielt unterstützt?
