Der jüngste WASDE-Bericht für Februar brachte keine wesentlichen Veränderungen in den globalen Agrarmärkten. Der Markt reagierte mit einer geringfügigen Reduktion der Notierungen für Mais, Weizen und Soja, was zeigt, dass keine überraschenden Neuigkeiten die bisherigen Erwartungen störten. Dies steht im Gegensatz zu vorherigen Berichten, in denen zum Beispiel signifikante Reduktionen der US-Mais- und Sojabestände verzeichnet wurden.
In der aktuellen Ausgabe hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Schätzung der Endbestände für Mais und Soja unverändert gelassen, trotz der Erwartungen des Marktes auf eine leichte Reduktion aufgrund des starken Exporttempos, insbesondere bei Mais. Dies führte dazu, dass die Händler dem Bericht kaum Beachtung schenkten.
Das USDA hat außerdem seine Importprognose für Getreide nach China für das Wirtschaftsjahr 2024/25 gesenkt und verweist auf eine schwächere als erwartete Nachfrage. Die Importprognose für Mais wurde um 3 Millionen Tonnen auf 10 Millionen Tonnen reduziert, während die für Weizen um 2,5 Millionen Tonnen auf 8 Millionen Tonnen gekürzt wurde. Diese Zahlen sind bereits seit einigen Wochen Gegenstand von Marktgesprächen, und viele Händler rechnen mit einem noch niedrigeren tatsächlichen Importvolumen.
Erstmals hat das USDA auch die Auswirkungen der ungünstigen Wetterbedingungen in Südamerika berücksichtigt, die seit Dezember andauern. Die Produktionsprognosen für Mais und Soja in Argentinien für das Wirtschaftsjahr 2024/25 wurden jeweils um 1 Million Tonnen und 3 Millionen Tonnen gesenkt, da Bedenken hinsichtlich der Dürre bestehen. In Brasilien könnten Verzögerungen bei der Sojaernte wahrscheinlich den zweiten Maisanbau (Safrinha) beeinflussen. Folglich wurde die Maisproduktionsprognose für das Land um 1 Million Tonnen auf 126 Millionen Tonnen reduziert.
Insgesamt wurde der Februarbericht als neutral oder moderat bärisch angesehen, angesichts der schwachen chinesischen Nachfrage nach Importen. Kurzfristig wird die Marktaufmerksamkeit auf die Auswirkungen der Zollpolitik auf die Nachfrage nach amerikanischen Agrarprodukten sowie auf weitere Wetterveränderungen in Südamerika gerichtet sein.