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Motorsägenschein: Wann ist er Pflicht und welche Kurse gibt es?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie beim Holzfällen im oder beim Auslichten von Bäumen im eigenen Garten einen Motorsägenschein benötigen? Es gibt viele gute Gründe, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen. Einerseits verlangt der Gesetzgeber bei bestimmten Arbeiten und in bestimmten Einsatzbereichen einen Nachweis über den sicheren Umgang mit der Motorsäge. Andererseits geht es auch um Ihre persönliche Sicherheit: Eine Motorsäge ist ein leistungsstarkes, aber gefährliches Werkzeug. Ein falscher Schnitt, ein unachtsamer Moment – und schon kann ein schwerwiegender Unfall passieren. In diesem Blog-Beitrag beleuchten wir ausführlich, wann ein Motorsägenschein Pflicht ist, welche Kursangebote zur Auswahl stehen und wie Sie sich optimal auf die Anforderungen vorbereiten können.


Inhalt

Motorsägenschein: Gesetzliche Grundlagen und Vorschriften

Rechtsvorschriften und Arbeitsschutzbestimmungen

Wer beruflich oder privat zur Motorsäge greift, bewegt sich im Spannungsfeld unterschiedlicher Gesetze und Vorschriften. Ein zentrales Regelwerk sind die Unfallverhütungsvorschriften (UVV), insbesondere von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Dort wird festgelegt, wie sich Personen beim Arbeiten mit Motorsägen zu verhalten haben und wann bestimmte Sicherheitsnachweise – wie der Motorsägenschein – erforderlich sind.

Gerade in der Forstwirtschaft oder im gewerblichen Bereich gelten strenge Vorgaben: Hier greift oft die Vorgabe, dass nur ausgebildetes Personal mit Motorsägen arbeiten darf. In vielen Fällen schreibt auch die Berufsgenossenschaft vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen entsprechenden Lehrgang absolviert haben müssen. Darüber hinaus gibt es landesspezifische Regelungen und örtliche Satzungen, die zum Beispiel das Fällen von Bäumen auf öffentlichem Grund regeln. Ein Verstoß kann ernsthafte Konsequenzen haben, von Bußgeldern bis hin zum Verlust des Versicherungsschutzes.

Motorsägenschein – Wann ist er Pflicht?

Doch wann genau ist ein Motorsägenschein Pflicht? Grundsätzlich immer dann, wenn Sie im öffentlichen oder gewerblichen Bereich mit einer Motorsäge arbeiten – sei es bei Forstarbeiten, im kommunalen Dienst oder als externer Dienstleister im Garten- und Landschaftsbau. Die Berufsgenossenschaften verlangen zudem oftmals einen Nachweis über die fachgerechte Nutzung der Motorsäge, damit im Schadensfall der Versicherungsschutz greift.

Aber auch im Privatbereich kann der Motorsägenschein verpflichtend sein: Viele Forstbetriebe und Waldgenossenschaften geben Brennholz nur an Selbstwerber aus, die eine entsprechende Qualifikation vorweisen. So verringert sich das Risiko von Unfällen und Sachschäden. Wer einfach im Wald Bäume fällen möchte, ohne Erlaubnis oder Schein, verstößt zudem gegen forstliche Regelungen – ein Risiko, das Ärger mit der zuständigen Behörde nach sich ziehen kann.


Grundlagen zum Motorsägenschein: Inhalte, Umfang und Ziele

Was ist ein Motorsägenschein überhaupt?

Beim Motorsägenschein handelt es sich um einen Qualifikationsnachweis, der belegt, dass man mit einer Motorsäge sicher umgehen kann. Dazu gehören Theorieeinheiten (z. B. Unfallverhütungsvorschriften, Baumsortenkunde) und praktische Übungen (z. B. Fälltechniken, Entastung). Der Begriff „Motorsägenschein“ ist nicht einheitlich gesetzlich definiert, sondern ein gängiger Oberbegriff für verschiedene Zertifikatsstufen. Ob Sie sich bei einer Forstschule, einem privaten Kursanbieter oder an einer Bildungsstätte der Landwirtschaft anmelden, spielt dabei weniger eine Rolle. Wichtig ist, dass der Kurs von anerkannten Stellen durchgeführt wird und auf die gesetzlichen sowie forstfachlichen Anforderungen abgestimmt ist.

Sicherheitsaspekte und Gefahren beim Arbeiten mit der Motorsäge

Warum ist ein Motorsägenschein so wichtig? Eine Motorsäge ist kein harmloses Gartengerät, sondern ein kraftvolles Werkzeug, das bei unsachgemäßem Einsatz schwere Verletzungen verursachen kann. Häufige Unfallursachen sind Rückschlag (Kickback), unzureichende Schutzausrüstung oder falsche Schnittechnik. Manchmal führt auch Übermut zu Unfällen: Wer glaubt, mit einem kurzen Tutorial- im Internet sicher sägen zu können, riskiert schnell Schnittverletzungen oder schlimmere Folgen.

Ein weiterer Punkt sind äußere Bedingungen wie Wetter und Bodenverhältnisse. Nasses Laub, starker Wind oder unebenes Terrain erhöhen das Unfallrisiko enorm. Hier setzt der Motorsägenschein an: Er vermittelt fundiertes Know-how, von der Wahl der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) über das korrekte Fällen eines Baumes bis hin zur Wartung der Motorsäge. So sinkt das Unfallrisiko erheblich, und sowohl Anwender als auch Umgebung werden besser geschützt.

Praktische Ausbildungsinhalte beim Motorsägenschein

Ein klassischer Motorsägenschein-Lehrgang teilt sich in Theorie- und Praxisteile. Im theoretischen Teil lernen Sie etwa die wichtigsten Komponenten der Motorsäge kennen: Kette, Kettenbremse, Motor, Ölschmierung. Zudem stehen Arbeits- und auf dem Programm, ebenso wie die Fähigkeiten, Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Im praktischen Teil geht es dann an die Säge: Unter Anleitung von erfahrenen Ausbildern trainieren die Teilnehmer das sichere Starten, den korrekten Stand bei der Arbeit, verschiedene Fälltechniken und die korrekte Entastung. Auch die Wartung und Pflege – etwa das Schärfen der Kette oder der Austausch von Verschleißteilen – ist Teil des Programms. Am Ende steht meist eine kleine Prüfung, in der das Erlernte abgefragt und bewertet wird.


Motorsägenschein: Welche Kurse gibt es und wie laufen sie ab?

Verschiedene Kursstufen: Grundkurs, Aufbaukurs und Spezialkurse

Die Welt der Motorsägen-Kurse ist vielfältig. Ein Grundkurs richtet sich meist an Privatleute oder Einsteiger, die beispielsweise im Wald Brennholz für den Eigenbedarf aufarbeiten möchten. Inhalte sind hier das Kennenlernen der Motorsäge, grundlegende Sicherheitsaspekte und einfache Fäll- und Entastungstechniken.

Wer tiefer einsteigen will, absolviert einen Aufbaukurs, der auf die Grundlagen aufbaut und sich insbesondere an Personen richtet, die auch komplexere Fällungen in Angriff nehmen möchten. Hier wird beispielsweise der Umgang mit schwererem Starkholz, die Beurteilung von Bäumen in Hanglage oder das Fällen unter ungünstigen Bedingungen (z. B. bei Sturmholz) thematisiert.

Außerdem existieren Spezialkurse für bestimmte Anforderungen: Seilklettertechnik im Forst, Baumpflegekurse für städtische Grünflächen oder Seminare zur sicheren Aufarbeitung von Bäumen nach einem Sturm. Die Dauer variiert zwischen eintägigen Workshops und mehrtägigen Intensivkursen. Grundsätzlich gilt: Je anspruchsvoller die Kursziele, desto mehr Zeit sollten Sie einplanen. Auch die Kosten steigen in der Regel mit dem Anspruchsniveau. Doch dafür gewinnen Sie wertvolle Qualifikationen, die je nach Einsatzbereich sogar zwingend vorgeschrieben sein können.

Wo kann man einen Motorsägenschein machen?

Wer auf der Suche nach einem passenden Kurs ist, hat verschiedene Möglichkeiten. Forstschulen und Bildungszentren der Landwirtschaft bieten oft landesweit anerkannte Lehrgänge an, die speziell auf berufliche Anforderungen zugeschnitten sind. Auch private Anbieter haben sich etabliert, wobei hier auf eine ordentliche Zertifizierung geachtet werden sollte, damit der Motorsägenschein bei der Berufsgenossenschaft anerkannt wird.

Einige Baumärkte arbeiten ebenfalls mit qualifizierten Trainern zusammen und organisieren Motorsägen-Kurse für ihre Kunden. Weiterhin bieten Berufsverbände im Garten- und Landschaftsbau entsprechende Weiterbildungen an. Informieren Sie sich am besten vorab, welche Inhalte der Kurs abdeckt, welche Ausbilder vor Ort sind und ob Sie eigene Schutzkleidung mitbringen müssen. So vermeiden Sie böse Überraschungen und können sich voll aufs Lernen konzentrieren.

Ablauf der Motorsägenschein-Kurse: Theorie und Praxis im Detail

Der Ablauf eines Motorsägenschein-Kurses folgt meist einem klaren Schema. Zunächst findet ein Theorieblock statt, in dem Arbeits- und Umweltschutz, Unfallverhütungsvorschriften, Wartung der Motorsäge und grundlegende Sägetechniken vermittelt werden. Diese Phase dient dazu, ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen und die Teilnehmer auf die praktischen Übungen vorzubereiten.

Im Anschluss geht es an die Praxis. Häufig findet diese in einem forstlich geeigneten Gelände statt. Hier werden das Starten der Motorsäge, das richtige Anlegen von Fällschnitten und die sachgemäße Entastung realistisch geübt. Die Ausbilder achten darauf, dass jeder Teilnehmer die zentralen Handgriffe beherrscht, von der Einschätzung der Fällrichtung über das Einhalten eines sicheren Standes bis zum Absichern des Umfelds.

Zum Schluss folgt oft eine Abschlussprüfung. Sie kann sowohl aus theoretischen Fragen als auch aus einer praktischen Demonstration bestehen. Bestehen Sie diese Prüfung, erhalten Sie das oder die Bescheinigung – umgangssprachlich „Motorsägenschein“ genannt. Damit können Sie dann belegen, dass Sie die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten besitzen, um fachgerecht mit der Motorsäge zu arbeiten.


Motorsägenschein: Kosten, Dauer und Zeitaufwand

Typische Kursgebühren und Preisfaktoren

Die Kosten für einen Motorsägenschein variieren je nach Region, Anbieter und Kursniveau. Ein einfacher Grundkurs kann bereits ab etwa 100 Euro zu haben sein, während umfangreichere Aufbaukurse oder Speziallehrgänge durchaus mehrere Hundert Euro kosten können. Hinzu kommen oft zusätzliche Aufwendungen für persönliche Schutzausrüstung, wenn diese noch nicht vorhanden ist.

Ein wichtiger Faktor ist außerdem die Teilnehmerzahl: In kleinen Gruppen ist der Lerneffekt zwar meist höher, aber der Preis fällt oft entsprechend höher aus. Fragen Sie am besten vorab genau nach, welche Leistungen im Kurspaket enthalten sind – beispielsweise, ob Leihsägen bereitgestellt werden und ob Verpflegung oder Unterkunft im Preis inbegriffen ist.

Wie lange dauert es, einen Motorsägenschein zu erwerben?

Die Dauer eines Motorsägenschein-Kurses richtet sich in erster Linie nach den Kursinhalten. Grundkurse dauern oft ein bis zwei Tage, wobei ein Tag für Theorie und ein Tag für Praxis vorgesehen ist. Aufbau- und Spezialkurse können dagegen drei bis fünf Tage umfassen oder in mehreren Blöcken verteilt stattfinden. Wer voll berufstätig ist, bevorzugt vielleicht Wochenendkurse.

Da das praktische Üben an realen Bäumen unverzichtbar ist, lässt sich die Kursdauer nicht beliebig verkürzen. Sich ausreichend Zeit zu nehmen, ist entscheidend für den Lernerfolg und die spätere Sicherheit bei allen Sägetätigkeiten.

Lohnt sich der Motorsägenschein?

Warum sollten Sie Geld, Zeit und Energie in einen Motorsägenschein investieren? Zum einen erhöht sich Ihre Sicherheit: Unfälle lassen sich reduzieren, wenn man die richtigen Techniken und Verhaltensweisen beherrscht. Zum anderen bietet ein Motorsägenschein Rechtssicherheit: Viele forstliche Betriebe verlangen bei der Brennholzselbstwerbung einen Nachweis, und gewerbliche Anbieter müssen ohnehin entsprechende Qualifikationen nachweisen.

Darüber hinaus bringt Ihnen die Teilnahme an einem Kurs umfangreiches Praxiswissen. Sie lernen, wie Sie Ihre Motorsäge richtig warten und pflegen, was langfristig die Lebensdauer des Geräts erhöht. Wer also häufiger sägt – ob privat oder beruflich –, profitiert langfristig von der Investition in einen soliden Lehrgang. Für den gelegentlichen Einsatz im eigenen Garten kann ein Grundkurs ebenfalls sinnvoll sein, um sicherzugehen, dass man alles richtig macht.


Motorsägenschein und Sicherheitsausrüstung: Was ist vorgeschrieben?

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) beim Motorsägenschein

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist das A und O für alle, die mit einer Motorsäge arbeiten. Zum Standard gehören eine Schnittschutzhose, die das Bein im Falle eines Kontaktes mit der Kette schützen soll, und Schnittschutzschuhe bzw. -stiefel, die zusätzliche Verstärkungen im vorderen Bereich haben. Ein Forsthelm mit integriertem Gesichts- und Gehörschutz ist ebenfalls Pflicht – das Gehörschutz-Element ist wichtig, weil Motorsägen meist hohe Dezibelwerte erreichen.

Handschuhe sollten rutschfest sein und einen guten Halt bieten, ohne die Beweglichkeit der Finger zu stark einzuschränken. Auch Signalfarben an der Kleidung helfen, im Wald besser gesehen zu werden. Während der Kurse wird genau erklärt, worauf es bei der PSA ankommt und wie man sie richtig pflegt. Die Berufsgenossenschaften und die DGUV haben klare Vorgaben, welche Ausrüstung vorgeschrieben ist – und zwar nicht nur in der Ausbildung, sondern bei jedem professionellen Einsatz.

Wartung und Pflege der Motorsäge

Wer Wert auf Sicherheit legt, muss seine Motorsäge regelmäßig warten. Eine stumpfe Kette kann schneller verkanten, und eine schlecht geschmierte Kette erhöht das Risiko eines schnellen Verschleißes oder gar eines Kettenrisses. Achten Sie daher auf ausreichende Ölzufuhr, saubere Lüftungsöffnungen und das korrekte Spannen der Sägekette.

Ein weiterer Checkpunkt ist die Kettenbremse: Sie sollte leicht auszulösen sein und zuverlässig stoppen, wenn ein Rückschlag auftritt. Viele Lehrgänge zum Motorsägenschein beinhalten daher einen Wartungs- und Pflegeblock, in dem Teilnehmende lernen, wie man die Kette fachgerecht schärft oder einfache Reparaturen selbst durchführt. So bleibt die Motorsäge länger leistungsstark und sicher im Einsatz.


Motorsägenschein im beruflichen Einsatz: Forstwirtschaft, Handwerk und Gartenbau

Motorsägenschein für gewerbliche Forstarbeiten

In der Forstwirtschaft ist der Motorsägenschein quasi ein Muss. Wer hier Bäume fällt, Starkholz aufarbeitet oder Sturmflächen räumt, kommt an den gesetzlichen Vorgaben nicht vorbei. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden entsprechend geschult sind, damit ein umfassender Versicherungsschutz besteht und die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) eingehalten werden.

Speziell für gewerbliche Anwender gibt es oft Aufbaukurse und Spezialmodule, da das Fällen unter widrigen Bedingungen – zum Beispiel im steilen Hang, bei Nassschnee oder Sturmholz – besondere Techniken erfordert. Forstämter setzen häufig auf qualifizierte Dienstleister, um sicherzugehen, dass alle Arbeiten fach- und sachgerecht durchgeführt werden. Das schützt einerseits den Forst und andererseits die Forstarbeiter vor unnötigen Gefahren.

Motorsägenschein im Garten- und Landschaftsbau

Auch im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) kommt die Motorsäge regelmäßig zum Einsatz – etwa beim Auslichten von Parkanlagen, dem Baumschnitt in Wohngebieten oder beim Entfernen von umgestürzten Bäumen nach einem Sturm. Hier sind die Anforderungen oft ähnlich wie in der Forstwirtschaft: Wer professionell arbeitet, muss seine Qualifikation nachweisen können. Der Motorsägenschein gibt Auftraggebern die Sicherheit, dass Sie sich mit Sägetechnik, Gefahrenvermeidung und nötigen Schutzmaßnahmen auskennen. Gerade kommunale Auftraggeber verlangen zunehmend einen solchen Nachweis, bevor sie Arbeiten vergeben.

Motorsägenschein für Handwerker und Nebenerwerbslandwirte

Wer als Handwerker manchmal mit dem Fällen kleinerer Bäume oder dem Zerkleinern von Holz beauftragt wird, kann seine Dienstleistung professionalisieren, indem er einen Motorsägenschein erwirbt. Neben dem Sicherheitsaspekt fördert dies auch das Vertrauen der Kunden, denn es zeigt, dass man kompetent und verantwortungsbewusst arbeitet.

Für Nebenerwerbslandwirte oder kleinere ist der Motorsägenschein ebenfalls interessant. Wenn regelmäßig Brennholz benötigt wird oder Bäume auf dem eigenen Grund gefällt werden müssen, lassen sich so sowohl Versicherungsfragen klären als auch Unfällen vorbeugen. Niemand möchte das Risiko eingehen, dass nach einem Unfall der Versicherungsschutz erlischt, weil der erforderliche Nachweis fehlte.


Motorsägenschein für Privatpersonen: Tipps, Tricks und Erfahrungsberichte

Brennholzselbstwerber: Wann ist ein Motorsägenschein Pflicht?

Viele Privatpersonen holen sich ihr Brennholz gerne direkt aus dem Wald – sei es aus Kostengründen oder als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Doch wer im Wald aktiv werden möchte, stößt schnell auf die Forderung nach einem Motorsägenschein. Brennholzselbstwerber können in vielen Forstbetrieben nur dann Holz fällen oder aufarbeiten, wenn sie diesen Nachweis erbringen.

Der Grund liegt auf der Hand: Das Unfallrisiko ist hoch, wenn ungeübte Personen ohne richtige Einweisung zu Werke gehen. Deshalb machen es Forstbetriebe zur Pflicht, dass ihre Kunden mindestens einen Grundkurs absolviert haben. So kann jeder sichergehen, dass das Sägen im Wald sicher abläuft und Rücksicht auf Flora und Fauna genommen wird.

Praktische Erfahrungen von Hobby-Anwendern

Zahlreiche Hobby-Anwender berichten nach dem Kurs von einem ganz neuen Sicherheitsgefühl. Zuvor war die Motorsäge für sie zwar nützlich, aber auch ein bisschen unheimlich – wer liebt schon den Gedanken an einen Kickback-Moment? Durch den Motorsägenschein lernt man genau, wie man steht, wie man schneidet und wie man potenzielle Gefahrenstellen meistert.

Oft betonen Absolventen, dass sich ihr Umgang mit der Säge merklich professionalisiert hat. Fehler, die man sich vor dem Kurs gar nicht bewusst gemacht hat, sind plötzlich klar: die falsche Körperhaltung, unpassende Schutzkleidung oder ungeeignete Schnittechniken.

Wichtige Ratschläge für den Alltagseinsatz mit Motorsäge

Egal, ob Sie nur ab und zu im Garten hantieren oder regelmäßig im Wald aktiv sind: Einige Tipps sind Gold wert. Erstens sollte jede Sägearbeit mit einem kurzen Sicherheits-Check beginnen. Sitzt die Kette fest? Ist die Schutzausrüstung vollständig? Zweitens: Unterschätzen Sie nicht den Faktor Wetter. Bei starkem Wind oder Regen kann eine Baumfällung schnell unkontrollierbar werden. Drittens: Planen Sie Ihre Schnitte im Voraus. Eine klare Fällrichtung und das Freihalten von Fluchtwegen sind essenziell.

Falls Sie sich bei bestimmten Arbeiten unsicher fühlen, ziehen Sie lieber einen Profi hinzu oder absolvieren einen weiterführenden Kurs. Der Motorsägenschein ist schließlich nur der erste Schritt in der Weiterbildung zum sicheren Sägen.


Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Motorsägenschein

Ist der Motorsägenschein in ganz Deutschland einheitlich geregelt?
Leider nein. Die Regelungen können je nach Bundesland und Berufsgenossenschaft variieren. Allerdings orientieren sich viele an den Vorgaben der DGUV, sodass es oft ähnliche Mindestanforderungen gibt.

Brauche ich einen Motorsägenschein, um auf privatem Grund Bäume zu fällen?
Das hängt von der Größe der Bäume und den örtlichen Satzungen ab. Für kleinere Bäume im eigenen Garten ist oft kein Schein vorgeschrieben, aber bei größeren Exemplaren kann eine Genehmigung oder ein Nachweis erforderlich sein.

Wie teuer ist ein Motorsägenschein in der Regel?
Die Kosten bewegen sich meist zwischen 100 und 300 Euro für einen Grundkurs. Aufbau- und Spezialkurse können teurer sein, da sie mehr Zeit und oft spezielles Equipment beanspruchen.

Wie lange ist ein Motorsägenschein gültig?
Einmal erworben, verfällt er in der Regel nicht. Viele Experten empfehlen jedoch, das Wissen regelmäßig aufzufrischen, um neue Techniken zu erlernen und den Sicherheitsstand zu halten.

Welche Motorsägenschein-Stufen gibt es?
Häufig gibt es Grund- und Aufbaukurse sowie Spezialseminare (etwa für Seilklettertechnik). Die Anbieter vergeben oft unterschiedliche Bezeichnungen, aber das Grundprinzip ist stets: Basiswissen, erweitertes Know-how und spezielle Einsatzbereiche.

Kann man den Motorsägenschein auch online machen?
Theoretische Einheiten können durchaus online vermittelt werden, zum Beispiel per E-Learning. Die Praxis kann man jedoch nicht digital ersetzen – dafür sind echte Übungen mit der Motorsäge in der Realität unverzichtbar.


Zukunftsperspektiven und Weiterentwicklungen beim Motorsägenschein

Technische Neuerungen bei Motorsägen und Ausbildungsinhalten

Die Technik entwickelt sich stetig weiter. Moderne Motorsägen sind oft mit Elektronik und Sensorik ausgestattet, die den Rückschlag reduzieren und die Bedienung vereinfachen. Auch Akkusägen gewinnen zunehmend an Beliebtheit, da sie leiser und emissionsärmer sind.

Solche Entwicklungen spiegeln sich zunehmend in den Ausbildungsinhalten beim Motorsägenschein wider. Teilnehmende sollen lernen, mit unterschiedlichen Motortypen umzugehen, die Wartung elektrischer oder akkubetriebener Modelle zu übernehmen und die jeweils passenden Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Digitalisierung macht zudem vor dem Forstwesen nicht halt: In Zukunft könnten Online-Tools und Virtual-Reality-Anwendungen das Erlernen verschiedener Fällsituationen noch realistischer simulieren.

Höhere Standards: Qualitätskontrolle und Zertifizierung der Anbieter

Da der Motorsägenschein immer populärer wird, steigt auch die Anzahl der Kursanbieter. Qualitätssiegel und Zertifizierungen sind dabei entscheidend, um verlässliche Standards zu gewährleisten. Verbände, Forstbehörden und die DGUV achten zunehmend darauf, dass Kurse nach festgelegten Kriterien ablaufen und Ausbilder die nötigen Qualifikationen besitzen.

Teilnehmende sollten im Vorfeld prüfen, ob ein Anbieter von relevanten Stellen anerkannt wird. Gerade wer den Motorsägenschein beruflich benötigt, sollte darauf achten, dass das Zertifikat bei Arbeitgebern und Berufsgenossenschaften akzeptiert ist – andernfalls war die Mühe umsonst.


Ein Motorsägenschein ist viel mehr als nur ein Formalismus. Er ist Ihr Ticket zu sicherem, professionellem Arbeiten mit einer der leistungsstärksten Maschinen, die im Forst- und Gartenbereich zum Einsatz kommen. In vielen Fällen ist der Nachweis sogar vorgeschrieben – sei es durch die Berufsgenossenschaft, Forstbetriebe oder kommunale Vorgaben.

Die unterschiedlichen Kursangebote decken alles ab: vom Grundkurs für Hobby-Anwender bis zu Spezialkursen für forstwirtschaftliche Profis. Dabei lernen Sie nicht nur die Theorie, sondern vor allem den verantwortungsvollen Umgang mit der Motorsäge in der Praxis. Mit einer gut geschärften Kette, passender Schutzausrüstung und dem richtigen Know-how können Sie sich künftig entspannt an die Arbeit machen – ohne ständig ein mulmiges Gefühl im Hinterkopf. Und das ist am Ende jede Investition wert.


Weiterführende Links

  1. Richtlinien und Unfallverhütungsvorschriften der DGUV
  2. Informationen zur Forst- und Waldwirtschaft vom BMEL
  3. Zertifizierungs- und Prüfsiegel im Forstbereich

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