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Neue Schlachthalle bietet Lösung für Schweinemäster in Südhessen

Seit über vier Monaten kämpfen Schweinehalter in Südhessen mit den Herausforderungen der Afrikanischen Schweinepest (). Insbesondere für in den von ASP betroffenen Restriktionszonen gestaltet sich die Suche nach Abnehmern als schwierig. In der so genannten Sperrzone II ist es Mästern nur unter strengen Auflagen gestattet, ihre schlachtreifen zu bestimmten Schlachthöfen zu transportieren, was zunächst ausschließlich zum 600 Kilometer entfernten Tönnies-Schlachthof in Kellinghusen möglich war.

Die Logistik stellt für die Schweinehalter ein erhebliches Problem dar: Die Transportfahrzeuge, die bis zu 120 Schweine fassen, werden am Hof versiegelt und dürfen bis zum Erreichen des Zielschlachthofs keine weiteren Tiere aufnehmen. Dies erschwert vor allem für kleinere Betriebe die Situation, da sie oft nicht die benötigte Anzahl an Tieren für eine vollständige Ladung zusammenbekommen.

Eine innovative Lösung für dieses Problem wurde nun im Modautal geschaffen. Hier eröffnete der Aschwiesenhof eine neue Schlachthalle, die pro Woche bis zu 80 Schweine und sechs Rinder verarbeiten kann. Die Initiative für dieses Projekt ging von Dennis Roßmann, einem ausgebildeten Landwirt und Metzgermeister, aus. Gemeinsam mit seinem Vater Dieter, der ebenfalls eine Metzgerei führt, wurden etwa 8 Millionen Euro in den Bau der Schlachthalle investiert, die mit modernster Hygienetechnik sowie einem Betäubungsraum und automatisierten Räucherschränken ausgestattet ist.

Die Tiere werden direkt vor Ort im hofeigenen Laden vermarktet, wobei 60 % der Kapazitäten der eigenen Produktion dienen und auch andere lokale Metzger die Möglichkeit haben, die Anlage für Lohnschlachtungen zu nutzen. Dies bietet insbesondere kleineren Schweinemästern und Metzgern, die auf setzen, eine wichtige neue Option.

Der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung hat zugesichert, solche Projekte weiterhin zu unterstützen, da sie nicht nur dem zugutekommen, sondern auch die regionale Vermarktung stärken. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt für die betroffenen Landwirte dar und bietet ihnen neue Wege, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.