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Bullenpreise unter Druck, Schlachtkühe gefragt

Auf dem deutschen Schlachtrindermarkt zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: Während das Angebot an ausreichend ist und die Nachfrage stagniert, was die Preise stabil hält, herrscht bei Schlachtkühen weiterhin eine hohe Nachfrage, die zu Preisanstiegen führt. In der zweiten Jahreshälfte fielen die Jungbullenpreise nicht, trotz ausreichender Verfügbarkeit. Im Durchschnitt bleibt der Aufschlag für die Haltungsform 3 bei 25 Cent, wobei die Spanne der Zuschläge je nach spezifischen Programmanforderungen variiert und besonders im Süden teilweise deutlich höhere Aufschläge verzeichnet werden.

Die Situation bei den Schlachtkühen ist durch eine deutliche Knappheit gekennzeichnet. Das Angebot bleibt gering, und die anlaufende Feldarbeit verringert die Bereitschaft der Landwirte, Tiere abzugeben. Dies führt zu einer weiteren Reduzierung der ohnehin schon unterausgelasteten Schlachtkapazitäten und verstärkt den Wettbewerb um verfügbare Tiere. Zu Beginn der Woche stiegen die Preise für um weitere 5 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht. Die sind im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % zurückgegangen und es wird erwartet, dass dieses Niveau im weiteren Jahresverlauf nicht mehr erreicht werden kann.

Im Nordwesten beträgt der Aufschlag für Tiere der Haltungsform 3 aktuell 15 Cent pro Kilogramm, für Haltungsform 4 sogar 20 Cent. Es ist jedoch anzumerken, dass nicht alle Schlachtbetriebe geeignete Vermarktungswege für diese Kategorien bieten. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, richten einige ihre Betriebsstrukturen entsprechend ein.

Das Angebot an lebenden Tieren ist ausreichend, während die Nachfrage stagniert. Jungbullen müssen weiterhin verkauft werden, weshalb die Preise konstant bleiben. Insgesamt liegen die Schlachtzahlen bisher um 5,3 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Preise für Schlachtrinder variieren regional. In den Mittelgebirgslagen Süd- und Mitteldeutschlands liegen die Auszahlungspreise für Schlachtkühe etwa 5 Cent niedriger, was auf längere Anfahrtswege zu den Schlachtbetrieben und die Abholung durch kleinere Lkw aufgrund schwieriger Straßenverbindungen zurückzuführen ist. Der Aufschlag für Biokühe aus der Milcherzeugung liegt bei etwa 0,35 bis 0,75 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, wobei größere Schlachtbetriebe in der Regel niedrigere Zuschläge zahlen als regionale und traditionelle Bio-Programme.

Die Nachfrage nach Bio- hat zugenommen, das Angebot kann jedoch nicht Schritt halten. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage spiegelt sich auch in den Preisen und den allgemeinen Markttendenzen wider, die von den aktuellen Entwicklungen auf dem Schlachtrindermarkt beeinflusst werden.