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Vermeidung von Pflanzenschutzmittel-Abdrift: Wichtige Maßnahmen

Um die Abdrift von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, stehen Landwirte vor einer Reihe von Herausforderungen und müssen zahlreiche Vorgaben erfüllen. Abdrift bezeichnet den Vorgang, bei dem Pflanzenschutzmittel durch Wind, falsche Düsenauswahl oder Fehler bei der Einstellung der Feldspritze auf benachbarte Flächen gelangen, auf denen sie nicht erwünscht sind. Diese sogenannte primäre Abdrift kann durch den Einsatz abdriftmindernder Düsen und spezieller Randdüsen deutlich reduziert werden, sofern diese korrekt eingesetzt werden. Verstöße gegen diese Fachvorschriften können bei Kontrollen im Rahmen der Grundanforderungen an die Betriebsführung (GAB) zu Prämienkürzungen und Bußgeldern führen.

Insbesondere flüchtige Herbizide wie Pendimethalin, Clomazone und Prosulfocarb sind stark abdriftgefährdet. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass Pflanzenschutzmittel an Bodenteilchen haften und durch den Wind weit verweht werden können. Um Applikationsfehler zu vermeiden, die aus unangepassten Spritzdrücken, Wassermengen oder Fahrgeschwindigkeiten resultieren, empfiehlt es sich, Universaltabellen zu konsultieren. Diese Tabellen, verfügbar beim Julius-Kühn-Institut (JKI), bieten Angaben zu Spritzdruck, Fahrgeschwindigkeit und Wasseraufwandmenge für jede zugelassene Düse und deren Abdriftminderungsklasse.

Die Gebrauchsanweisungen der Pflanzenschutzmittel geben vor, welche speziellen Abdriftminderungsvorgaben am Feldrand und auf dem gesamten Feld einzuhalten sind. Dies schließt den Einsatz von Düsen einer bestimmten Abdriftminderungsklasse und das Einhalten von Abständen zu Feldrändern, Saumstrukturen und Hecken ein. In einigen Fällen dürfen diese Randstreifen gar nicht behandelt werden. Besonders wenn in der Anweisung Auflagen zum Schutz des Naturhaushalts Wasser (NW), Grundwasser (NG) oder Nicht-Zielorganismen (NT) enthalten sind, sind Abdriftminderungsmaßnahmen fast immer erforderlich.

Für eine effektive Abdriftminderung spielen auch die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle. Landwirte müssen die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln bei Windgeschwindigkeiten von maximal 5 m/s, Temperaturen unter 25 °C, einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 30 % und Fahrgeschwindigkeiten von höchstens 8 km/h durchführen. Zusätzlich ist die Gestängehöhe der Feldspritze wichtig, die maximal 50 cm über dem Zielbestand eingestellt werden sollte, um eine abdriftarme Applikation zu gewährleisten.

Das JKI bietet Listen zugelassener Düsen, inklusive solcher für Mischbestückungen und Düsen mit Pulsweitenmodulation. Informationen über die spezifischen Anforderungen und zugelassenen Düsen lassen sich auch auf Plattformen wie raiffeisen.com finden, wo auf den Produktseiten der Pflanzenschutzmittel unter „Kennzeichen“ die jeweiligen Vorgaben aufgelistet sind. Verschiedene Apps, bereitgestellt von Pflanzenschutzmittel- und Düsenherstellern, unterstützen Landwirte zusätzlich mit Wetterdaten und Informationen zu optimalen Spritzeinstellungen.

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