Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten zeigen sich weiterhin sehr volatil und sind heute Morgen im asiatischen Handel erneut gesunken. Infolgedessen beginnen die Heizöl-Notierungen in Deutschland heute mit weiteren Abschlägen.
Aktuelle Daten zeigen, dass die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ derzeit bei 89,60 US-Dollar pro Barrel liegen, während eine Tonne Gasöl für die Lieferung im Mai momentan 812 Dollar kostet. Der Euro steht im Vergleich zum US-Dollar unter Druck und wird heute Morgen zu einem Kurs von etwa 1,0615 US-Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt befindet sich nach einem starken Anstieg in den letzten Wochen derzeit in einer Konsolidierungsphase. Nach einem iranischen Vergeltungsschlag gegen Israel, der weniger Auswirkungen hatte als befürchtet, setzen die Marktteilnehmer darauf, dass Israel die Situation nicht weiter eskalieren lässt. Zusätzlich wurden gestern nach Börsenschluss vom American Petroleum Institute (API) steigende US-Rohölbestände gemeldet, was auf den Preisen lastet. Der US-Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte zudem, dass kurzfristig keine Zinssenkungen zu erwarten sind und die restriktive Geldpolitik der Fed mehr Zeit benötigt, um ihre Wirkung zu entfalten.
Heute richtet sich die Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Veröffentlichung der Ölmarktdaten durch das Department of Energy (DOE) und auf neue Entwicklungen in der Nahostkrise. Entscheidend wird sein, wie Israel auf den Angriff Irans reagiert. Solange dies unklar bleibt, ist mit anhaltender Volatilität der Rohölpreise zu rechnen.
Am Devisenmarkt kämpft der Euro im Vergleich zum US-Dollar, der oft als Ölwährung betrachtet wird. Während eine Zinswende in den USA auf den Herbst verschoben wurde, könnte die Europäische Zentralbank bereits im Juni die Leitzinsen senken. Der gestern veröffentlichte ZEW Konjunkturerwartungsindex für April brachte dem Euro nur kurzfristig Auftrieb.
Die Heizölpreise in Deutschland beginnen heute aufgrund dieser Entwicklungen mit weiteren Abschlägen. Erste Berechnungen deuten auf ein mögliches Minus von einem halben bis einem Cent pro Liter hin. Allerdings könnte sich dies aufgrund der unsicheren Lage an den Warenterminmärkten schnell wieder ändern.