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UN-Bericht warnt vor massivem Verlust der Bodenqualität

Ein neuer Bericht des Sekretariats der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) stellt eine alarmierende Zunahme der Bodendegradation fest. Zu den Hauptursachen zählen übermäßige Düngung, Entwaldung, überhöhte Wasserentnahme und fehlerhafte landwirtschaftliche Methoden. Der Bericht wurde anlässlich des bevorstehenden Weltbodentags am 5. Dezember veröffentlicht und zeigt auf, dass bereits bis zu 40 % der Landflächen weltweit beeinträchtigt sind.

UN-Generalsekretär António Guterres kritisiert die menschliche Behandlung der Böden, die trotz ihrer essentiellen Bedeutung für das Überleben der Menschheit oft missachtet werden. Der Verlust an nutzbarem Boden und die abnehmende Fruchtbarkeit, vor allem durch nicht nachhaltige Agrarpraktiken, Waldrodungen und die Expansion urbaner Gebiete, führen zu schwerwiegenden sozialen und ökologischen Konsequenzen. Mindestens 1,2 Milliarden Menschen leiden bereits unter diesen negativen Auswirkungen.

Laut dem Bericht ist die globale Landwirtschaft für 80 % der weltweiten Abholzung und 70 % des Wasserverbrauchs verantwortlich. Zudem trägt die Landnutzung, einschließlich der Forstwirtschaft, zu 23 % der globalen Treibhausgasemissionen bei. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Mitautor des Berichts, mahnt: „Wir stehen an einem Abgrund. Es liegt an uns zu entscheiden, ob wir transformative Maßnahmen ergreifen oder den Pfad eines irreversiblen Umweltwandels weiterverfolgen.“

Die Autoren des Berichts betonen, dass weltweit nur noch 60 % der ursprünglichen Waldfläche existieren. Sie empfehlen als Gegenmaßnahmen unter anderem die Wiederbewaldung und die Reduktion des Einsatzes chemischer Dünger. Derzeit werden nur 46 % des ausgebrachten Stickstoffs und 66 % des Phosphors von Nutzpflanzen absorbiert, der Rest belastet zunehmend die Süßwasserreserven und Küstenregionen, was gravierende Folgen für die Biodiversität nach sich zieht.

Auch das Problem der übermäßigen Grundwasserentnahme, die in 47 % der globalen Aquifere die natürlichen Auffüllraten übersteigt, wird hervorgehoben. Es bedarf effizienterer Bewässerungsmethoden, um den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu senken. Große Erwartungen werden in die Entwicklung der digitalen Landwirtschaft gesetzt, die eine effizientere Nutzung von Ressourcen ermöglichen soll.

Auf der kommenden UNCCD-Konferenz in Riad, die bis zum 13. Dezember andauert, werden diese und weitere Lösungsansätze intensiv diskutiert, um die fortschreitende Degradation der Böden global einzudämmen.

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