Am Freitag zeigten sich an den europäischen und amerikanischen Terminmärkten deutliche Preisrückgänge für Weizen und Mais. Dies ist auf die von der argentinischen Regierung beschlossenen Zollsenkungen zurückzuführen, die ab kommendem Montag gelten sollen. Die Exportsteuern für Weizen und Mais werden von 12 auf 9,5 Prozent reduziert, was die Wettbewerbsfähigkeit des argentinischen Getreides international stärkt und Druck auf europäische Anbieter ausübt. Diese Senkungen sind bis Juni geplant.
Parallel dazu hat die Börse in Buenos Aires ihre Ernteprognosen für die Saison 2024/25 nach unten korrigiert, was eine Verringerung um jeweils eine Million Tonnen bei Mais auf 49 Millionen Tonnen und bei Soja auf 49,6 Millionen Tonnen bedeutet. Der Anteil der Maisernten in schlechtem Zustand in Argentinien ist aufgrund anhaltender Trockenheit auf 20 Prozent gestiegen, verglichen mit 14 Prozent in der Vorwoche. Auch die optimale Bodenfeuchtigkeit für Pflanzen ist rückläufig.
In Europa belastete zusätzlich die Rückkehr der Euro-Dollar-Parität auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember die Marktsituation, beeinflusst durch stabilisierende Kommentare von Donald Trump. Am Nachmittag fielen die Weizenpreise an der Euronext für die März 2025 Fälligkeit um 3,25 Euro pro Tonne auf 227 Euro, und der Weizen für Mai 2025 sank um denselben Betrag auf 232,75 Euro pro Tonne. Der Euronext-Mais für März 2025 fiel um 2 Euro auf 214 Euro pro Tonne.
Die Rapspreise waren ebenfalls rückläufig, beeinflusst durch die fallenden Sojapreise, nachdem Argentinien ebenfalls eine Senkung der Exportsteuern für Sojabohnen von 33 auf 26 Prozent angekündigt hat. Die Zölle auf Exporte von Soja-Öl und Mehl wurden von 31 auf 24,5 Prozent gesenkt. Diese Maßnahmen stärken Argentiniens Position auf dem internationalen Markt erheblich.
In Russland blieb die Prognose für die Weizenproduktion 2025 von SovEcon unverändert bei 78,7 Millionen Tonnen. Das bisher ungewöhnlich warme Wetter hat noch keine ernsthaften Probleme für die Pflanzen verursacht, doch das Risiko für Frostschäden bleibt bestehen, insbesondere da keine kalten Temperaturen vorhergesagt sind und die Pflanzen den Winter in schlechtem Zustand begonnen hatten.