An den internationalen Warenterminbörsen haben sich die Ölpreise am Vortag uneinheitlich entwickelt. Während die Notierungen für Rohöl leicht anzogen, gab es bei Gasöl kleinere Verluste. Auf die Inlandspreise für Heizöl hat der Markt bereits im Vorfeld reagiert, sodass für den heutigen Handelstag nur geringe Veränderungen erwartet werden.
Die September-Kontrakte für Brent-Rohöl aus der Nordsee notieren derzeit bei 68,90 US-Dollar je Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im August kostet aktuell rund 716 US-Dollar. Gleichzeitig zeigt sich der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter gestärkt. Der Kurs liegt am Morgen bei etwa 1,1730 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Seit etwa vier Wochen verlaufen die Rohölpreise in einer relativ stabilen Seitwärtsbewegung. Auch am gestrigen Handelstag blieb das Marktgeschehen weitgehend ruhig. Händler warten nun auf die aktuellen Lagerdaten des US-Energieministeriums (DOE), deren Veröffentlichung am Nachmittag ansteht. Bereits gestern lieferte das American Petroleum Institute (API) erste Zahlen, die auf den Markt leicht dämpfend wirkten.
Während beim Rohöl ein Rückgang der Vorräte verzeichnet wurde – wie von vielen erwartet –, stiegen die Lagerbestände an Destillaten unerwartet um 3,5 Millionen Barrel. Das nahm kurzfristig den Druck von der Versorgungslage. Bereits im Tagesverlauf war aus China zu hören, dass mehrere zahlungsunfähige Raffinerien den Betrieb wieder aufnehmen könnten. Dies würde die Produktionskapazitäten erweitern und für zusätzliche Entspannung sorgen.
Im weiteren Marktgeschehen blieb das Interesse an den aktuellen Zollverhandlungen der USA bestehen. Ein am Vortag geschlossenes Abkommen mit Japan und den Philippinen wurde an den Märkten jedoch kaum beachtet. Hintergrund ist, dass bisher keine weitreichenden Handelssanktionen gegen diese beiden Länder in Kraft waren. Ab dem 1. August sollen auf Importe aus Japan 15 Prozent und auf Lieferungen von den Philippinen 19 Prozent Zoll erhoben werden.
Die Marktteilnehmer richten ihren Blick jedoch in erster Linie auf die Gespräche zwischen den USA und China sowie zwischen den USA und der Europäischen Union. Aktuell zeichnen sich hier keine raschen Einigungen ab. Vielmehr wird mit einer weiteren Verschiebung der Entscheidungen gerechnet, was die Unsicherheit am Markt aufrechterhält.
Auch auf dem Devisenmarkt bleibt das Thema Handelskonflikte präsent. Die Suche nach sicheren Anlageformen hat dem Goldpreis einen weiteren Schub gegeben und gleichzeitig zu einem schwächeren Dollar geführt. Der Euro konnte in diesem Umfeld erstmals seit zwei Wochen wieder über der Marke von 1,17 US-Dollar schließen.
Für den deutschen Heizölmarkt ergibt sich daraus ein insgesamt stabiles Bild. Die aktuellen Berechnungen deuten auf minimale Preisabschläge hin, die maximal einen halben Cent pro Liter betragen könnten. Damit bleibt das Preisniveau unter dem Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate. An der schwachen Nachfrage dürfte sich kurzfristig wenig ändern, da auch von dieser Seite keine neuen Impulse zu erwarten sind.
Wer seine Heizölvorräte auffüllen möchte, trifft aktuell auf ein vergleichsweise günstiges Marktumfeld. Angesichts der beginnenden Herbstsaison kann es jedoch sinnvoll sein, rechtzeitig zu bestellen, bevor die Nachfrage steigt und die Lieferzeiten länger werden.
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