Die Bundesnetzagentur hat für die kommende Windenergie-Ausschreibung am 1. Mai 2024 das Volumen auf 2.795 Megawatt (MW) festgelegt, obwohl potenziell 5.500 MW an Windenergieleistung zur Verfügung stehen könnten. Diese Entscheidung stößt auf Kritik seitens des Bundesverbandes Windenergie (BWE).
Bärbel Heidebroek, Präsidentin des BWE, weist darauf hin, dass aus dem letzten Jahr 388 genehmigte Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.080 MW sowie weitere 464 Anlagen mit 2.619 MW, die bis zum 4. April genehmigt wurden, noch keinen Zuschlag erhalten haben. Zusätzlich stehen noch Anlagen aus den Jahren 2021 und 2022 bereit, die bisher nicht berücksichtigt wurden.
Die Bundesnetzagentur begründet die Reduktion des Ausschreibungsvolumens von den ursprünglich geplanten 4.093 MW auf 2.795 MW mit der Annahme, dass die ausgeschriebene Menge die eingereichte Gebotsmenge übersteigen könnte, was eine Unterzeichnung zur Folge hätte. Trotz dieser Anpassung ist das neue Volumen immer noch höher als das ursprünglich geplante Volumen von 2.500 MW, was auf ein erkanntes steigendes Potenzial für den Zubau hindeutet.
Die Kürzung wird von der BWE-Präsidentin kritisiert: „Wir hätten uns mit Blick auf die große Menge möglicher Gebote dennoch mehr Mut gewünscht. Die Kürzung sendet ein falsches Signal an die Branche und die Öffentlichkeit“, erklärt Heidebroek. Ihrer Meinung nach hätte die Bundesnetzagentur die fortschreitenden Entwicklungen und das Ende der Durststrecke, die unter der letzten Bundesregierung entstand, stärker berücksichtigen müssen.
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie Inflation und Lieferschwierigkeiten bewegen sich die Zubauzahlen für Windenergie in die richtige Richtung. Heidebroek appelliert daher an die Projektierer, sich aktiv an der kommenden Ausschreibungsrunde zu beteiligen, um das vorhandene Potenzial für erneuerbare Energien weiter zu nutzen.