Die Notierungen für Rohöl an den internationalen Terminbörsen legten am gestrigen Handelstag spürbar zu. Damit entfernten sich die Preise weiter von den zuletzt verzeichneten Tiefständen. Infolgedessen dürften auch die Heizölpreise am heimischen Markt mit Aufschlägen in den Tag starten.
Derzeit wird das August-Terminkontrakt der Nordsee-Referenzsorte Brent bei etwa 65 US-Dollar je Barrel gehandelt. Für eine Tonne Gasöl mit Juni-Lieferung liegt der Preis bei rund 625 US-Dollar. Der Euro bewegt sich am Morgen bei einem Kurs von etwa 1,1375 US-Dollar.
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Zum Handelsschluss am Dienstagabend markierten die Rohölpreise ihren höchsten Stand seit Mitte Mai. Hauptursachen waren politische Spannungen sowie reduzierte Fördermengen in Kanada, wo starke Waldbrände Teile der Produktion lahmlegten.
Obwohl die OPEC+ eine Lockerung ihrer freiwilligen Produktionskürzungen beschlossen hatte, blieb das tatsächliche Angebot weiter knapp. Länder wie Saudi-Arabien nutzten ihre Spielräume zur Erhöhung der Förderung im Mai nur eingeschränkt. Ob im Juli eine vollständige Aufhebung der Kürzungen erfolgt, ist derzeit offen.
Auf der Seite der Nachfrage herrscht vor allem durch die US-Handelspolitik Unsicherheit. Die zunächst auf 90 Tage befristete Zollpause im Konflikt mit China hatte Hoffnungen auf eine Einigung geweckt. Diese wurden jedoch durch neue Vorwürfe aus den USA und deutliche Reaktionen aus Peking wieder gedämpft. Ein persönliches Treffen zwischen den Präsidenten beider Länder ist angekündigt, ein genauer Zeitpunkt wurde jedoch nicht genannt.
Als Folge der Handelsstreitigkeiten hat die OECD ihre Konjunkturprognosen nach unten korrigiert. Sie erwartet, dass insbesondere die US-Wirtschaft Einbußen hinnehmen muss. Dennoch gab die US-Regierung bekannt, die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent anzuheben. Großbritannien bleibt hiervon mit einem Satz von 25 Prozent ausgenommen, da ein bilaterales Abkommen mit den USA besteht.
Mit Spannung wird heute der wöchentliche Bericht des US-Energieministeriums zu den Lagerbeständen erwartet. Das vergangene Wochenende, das mit dem Memorial Day den inoffiziellen Start der Reisesaison markierte, dürfte sich erst im aktuellen Bericht niederschlagen. Zwar hatte das American Petroleum Institute (API) bereits einen deutlichen Rückgang der Rohölvorräte gemeldet, dennoch begannen die Futures heute mit leichten Verlusten.
Für den deutschen Heizölmarkt bedeuten die internationalen Vorgaben aller Voraussicht nach erneut steigende Preise. Nach aktuellen Berechnungen und ersten Einschätzungen könnten sich die Aufschläge im Laufe des Tages auf bis zu einen Cent je Liter belaufen.
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