Anzeige
 

Bundesregierung plant Umlage für Gaskraftwerke – Neue Finanzierung

Die Bundesregierung hat angekündigt, den Ausbau von Gaskraftwerken mit einer neuen Umlage auf den Strompreis zu unterstützen. Diese Maßnahme ist ein zentraler Bestandteil des geplanten Kraftwerkssicherheitsgesetzes.

Derzeit setzen sich laut Verivox etwa 31 Prozent des Strompreises aus Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen. Weitere 30 Prozent entfallen auf die Kosten für die Stromnetze, während die verbleibenden 39 Prozent für die Beschaffung des Stroms und die Margen der Energieversorger verwendet werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, dass die vorgeschlagene Umlage die Finanzierung neuer Gaskraftwerke ermöglichen soll. Diese sollen die Stromversorgung sichern, besonders in Zeiten, in denen erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind nicht ausreichend verfügbar sind.

Verivox zufolge könnte die Umlage für eine Durchschnittsfamilie monatliche Mehrkosten von etwa ein bis drei Euro bedeuten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Notwendigkeit dieser Umlage, die in Europa als gängige Praxis zur Sicherstellung der Energieversorgung angesehen wird. Er versprach eine kosteneffiziente Umsetzung dieses Mechanismus.

Das geplante Kraftwerkssicherheitsgesetz, auf das sich die Ampelkoalition geeinigt hat, sieht den Aufbau von insgesamt 12 Gigawatt (GW) neuer Kraftwerkskapazitäten und die Bereitstellung von 500 Megawatt an Energiespeichern vor.

Angesichts des Ziels der Bundesregierung, bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen – derzeit sind es 58 Prozent –, ist das deutsche Stromsystem gefordert, mit der stark wetterabhängigen Energieproduktion umzugehen. Zudem führt der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen, Elektroautos und Elektrolyseuren zu einer steigenden Stromnachfrage.

Kritiker argumentieren, dass die derzeitige Kraftwerksstrategie nicht ausreicht, um das deutsche Stromsystem zukunftsfähig zu machen. Sie fordern mehr Flexibilität im System, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Beschaffungskosten für Industriestrom bis 2030 um 20 Prozent zu senken.

Zur Gewährleistung dieser Flexibilität ist es notwendig, die Nachfrage von den teuersten 20 Prozent der Stunden eines Jahres zu verschieben. Technologien wie Batteriespeicher, darunter Redox-Flow-Batterien, sowie Biogas- und Biomasseanlagen könnten hierbei eine Schlüsselrolle spielen.

Weitere Energie-Nachrichten

Holzbriketts: Eine clevere Alternative zu teurem Brennholz

Die Preise für Brennholz sind vor der neuen Heizsaison 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im langjährigen Vergleich sind hochwertiges Buchen-...

CO2-Abgabe steigt weiter – Landwirte müssen mehr zahlen

Der Bundestag beschloss Ende Januar 2025 das TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz 2024, mit dem die europäische Emissionshandelsreform ins nationale Recht übertragen wird. Bereits 2025 kletterte...

Heizöl so günstig wie lange nicht

An den weltweiten Rohstoffbörsen verzeichnen die Notierungen für Öl erhebliche Rückgänge und erreichen damit Tiefststände, wie sie seit etlichen Monaten nicht mehr...

SuedLink: Letzte Baugenehmigung erteilt

Das SuedLink-Projekt, das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende, wird nun in allen sechs Bundesländern gebaut. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Gerstungen bis...

Namibia-Projekt: RWE steigt aus Wasserstoff aus

Der Energiekonzern RWE wollte in Namibia großflächig Wasserstoff herstellen lassen und nach Deutschland bringen. Das als Vorzeigevorhaben angekündigte Projekt ist nun gestoppt...