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Yara steigert Umsatz deutlich im ersten Halbjahr 2025

Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 vorgelegt und meldet einen Umsatz sowie sonstige Erträge von über 7,5 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres entspricht das einem Anstieg von rund 700 Millionen US-Dollar.

Im zweiten Quartal dieses Jahres beliefen sich die Erlöse des Unternehmens auf 3,9 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf Yara das Ergebnis aus dem Vorjahresquartal, das bei 3,5 Milliarden US-Dollar lag, um rund 11 Prozent.

Das bereinigte EBITDA – also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten – betrug im zweiten Quartal 652 Millionen US-Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag dieser Wert bei 513 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 27 Prozent.

Auch das Nettoergebnis fiel deutlich höher aus: Für das zweite Quartal 2025 weist Yara einen Gewinn von 413 Millionen US-Dollar aus, während im Vorjahr lediglich ein Plus von 3 Millionen US-Dollar verzeichnet wurde.

Laut Unternehmensangaben ist der Anstieg des Quartalsergebnisses vor allem auf verbesserte Margen und geringere Fixkosten zurückzuführen. Die Absatzmenge stieg gegenüber dem zweiten Quartal 2024 leicht um ein Prozent. Besonders in den Märkten der Amerikas konnten Zuwächse erzielt werden.

Das Unternehmen führt die gestiegenen Margen auf eine starke kommerzielle Leistung, eine Rekordproduktion sowie auf günstige Marktbedingungen zurück. Im gesamten ersten Halbjahr 2025 belief sich das bereinigte EBITDA auf 1,29 Milliarden US-Dollar – das sind 36 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Insgesamt lagen die Liefermengen in den ersten sechs Monaten vier Prozent über dem Vorjahreswert. Insbesondere in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent war eine erhöhte Nachfrage zu verzeichnen.

Laut Unternehmensleitung hat sich die strategische Ausrichtung auf Kostenreduktion und Investitionsdisziplin bislang bewährt. Man sehe sich beim Abbau von Kosten und Investitionsausgaben weiter im Plan. Die finanzielle Stabilität werde durch eine Kombination aus Marktanpassungen, effizienter Portfoliosteuerung und einem sich verengenden Stickstoffmarkt gestärkt.

Aus Sicht von Yara sollen steigende freie Mittelzuflüsse in Zukunft sowohl für Ausschüttungen an Anteilseigner als auch für Investitionen in wachstumsstarke Projekte – wie etwa neue Ammoniakvorhaben in den USA – genutzt werden. Perspektivisch sollen Skaleneffekte und der gezielte Einsatz von Energieressourcen die Margen weiter verbessern.

Für die kommenden Monate hebt das Unternehmen mehrere globale Einflussfaktoren hervor. Energiewende, geopolitische Spannungen, Klimawandel und Ernährungssicherheit bleiben laut Bericht zentrale Themen für die Branche.

Die Stickstoffmärkte entwickeln sich zunehmend angebotsunabhängig. Trotz niedrigeren Getreidepreisen und gedämpfter Kaufkraft der Landwirte halten sich die Harnstoffpreise über dem historischen Durchschnitt. Auch die Rückkehr chinesischer Exportmengen von rund zwei Millionen Tonnen im zweiten Quartal konnte daran wenig ändern.

Innerhalb Europas verzeichnete die Branche im Kernmarktsegment ein leichtes Plus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Yara selbst konnte seine Absatzmenge in der Region sogar um fünf Prozent steigern, gestützt durch anhaltend gute Verkaufszahlen und eine gesteigerte Produktion.

Das Unternehmen gibt an, dass zum Beginn des dritten Quartals die europäischen Auftragsbücher traditionell am längsten sind. Aktuell verkauft Yara bereits Liefermengen für September, was auf einen etwa zweimonatigen Preisversatz im dritten Quartal hindeutet.

Während in der nördlichen Hemisphäre die Saison aktuell ruht und die Stickstoffimporte nach Brasilien im Vergleich zum Vorjahr stabil bleiben, sieht Yara Indien als maßgeblichen Faktor für die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Dort seien die Lagerbestände im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, was auf höhere Inlandsverkäufe, geringere Produktion und reduzierte Importe zurückzuführen sei.

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