Die Europäische Union hat angekündigt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2040 im Vergleich zum Niveau von 1990 um 90 Prozent zu reduzieren. Dies ist ein Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität der EU. Bis 2030 strebt die EU eine Reduzierung um 55 Prozent an, und bis 2050 will sie komplett klimaneutral sein. Um diese Ziele zu erreichen, schätzt die EU einen Investitionsbedarf von 1,5 Billionen Euro pro Jahr zwischen 2031 und 2050.
Die Landwirtschaft steht vor einer besonderen Herausforderung, da sie ihre Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren muss. Bisher wurde der Sektor weitgehend ohne Bedingungen mit EU-Mitteln subventioniert, aber das wird sich in Zukunft wahrscheinlich ändern. Eine Möglichkeit wäre die Einführung eines Emissionshandels für die Landwirtschaft.
Die EU-Kommission plant auch eine Carbon-Management-Strategie, bei der CO2 abgeschieden und geologisch gespeichert werden soll. Politische Maßnahmen müssen sicherstellen, dass Verbrennung fossiler Brennstoffe so früh wie möglich mit CO2-Abscheidung und -Speicherung verbunden werden.
Die kommende Legislaturperiode wird entscheidend sein, da es Aufgabe der neuen EU-Kommission sein wird, die 2040-Ziele in verbindliche Gesetze umzusetzen. Der Green Deal der EU hat auch geostrategische Bedeutung und ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der EU. Die EU strebt größtmögliche Versorgungsunabhängigkeit an und möchte sich nicht mehr in Abhängigkeiten begeben.
Die Landwirtschaft und andere Industriezweige werden auch nach 2050 noch Emissionen haben, die kaum reduziert werden können. Diese müssen dann auf natürliche Weise gespeichert oder technisch kompensiert werden. Die EU-Kommission schätzt, dass dies etwa 14 Prozent der aktuellen jährlichen CO2-Emissionen der EU ausmacht.