An den weltweiten Rohstoffbörsen zeigten die Erdölnotierungen gestern einen volatilen Verlauf. Nach positiven Impulsen am Vormittag gaben die Kurse in der zweiten Handelshälfte wieder nach. Gasöl präsentiert sich im Tagesvergleich nahezu unverändert. Die Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar dürfte jedoch dafür sorgen, dass Heizöl am deutschen Markt mit Preisrückgängen in den neuen Handelstag geht.
Die Terminkontrakte der Nordsee-Sorte Brent für Oktober-Lieferung notieren aktuell bei 67,30 Dollar je Barrel. Eine Tonne Gasöl mit August-Termin wird derzeit zu 670 Dollar gehandelt. Die europäische Gemeinschaftswährung kann deutliche Zugewinne gegenüber dem Dollar verbuchen und wird am frühen Morgen bei Kursen von etwa 1,1680 US-Dollar getauscht.
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Trotz eines erheblichen Rückgangs der amerikanischen Rohölreserven in der vergangenen Woche mussten die Preise für Erdöl gestern weitere Einbußen verkraften. Das Energieministerium bestätigte die vom Petroleum Institute gemeldeten Zahlen mit einem Bestandsrückgang von drei Millionen Barrel. Bei Benzin und raffinierten Produkten wurden ebenfalls leichte Abnahmen registriert. Belastend wirkte jedoch die Gesamtnachfrage, die um knapp 1,3 auf 20,1 Millionen Barrel sank. Die Lagerdaten spielten jedoch eine nachgeordnete Rolle bei der Preisbildung. Entscheidender waren die Ereignisse rund um das Russland-Ultimatum. Präsident Trump unterzeichnete ein Dekret für zusätzliche Importabgaben auf Waren aus Indien, wodurch sich die Gesamtzölle künftig auf 50 Prozent erhöhen. Diese Maßnahme wird die bilateralen Handelsbeziehungen erheblich belasten. Ähnliche Schritte schloss der Präsident auch für China nicht aus, falls Peking weiterhin russisches Erdöl importiert. Diese Entwicklung übt derzeit einen deutlich negativen Einfluss auf die Preise von Rohöl und Gasöl-Terminkontrakten aus. Die Situation könnte sich allerdings rasch wandeln, da Trump später Optimismus bezüglich baldiger Gespräche mit Putin und Selenskyj äußerte. Dies könnte im besten Fall zu ernsthaften Friedensverhandlungen führen und die zusätzlichen Strafmaßnahmen überflüssig machen. Positive Impulse kamen heute früh von starken Außenhandelsdaten aus China. Die Ausfuhren stiegen im Juli um 7,2 Prozent, die Einfuhren um 4,1 Prozent. Analysten hatten lediglich 5,4 beziehungsweise minus ein Prozent erwartet. Ähnlich wie bei den ebenfalls positiven Exportzahlen aus Deutschland könnten hier jedoch Vorzieheffekte eine Rolle gespielt haben.
Der Dollar steht am Devisenmarkt weiter unter Druck. Gegenüber dem Euro musste die amerikanische Währung gestern erneut Verluste hinnehmen, nachdem Trump angekündigt hatte, nur noch Kandidaten für das Notenbank-Direktorium zu ernennen, die sich für Zinssenkungen einsetzen. Diese Aussage verstärkt die Verunsicherung, die bereits durch die Zollpolitik entstanden ist.
Hauptsächlich aufgrund der Währungsentwicklung werden die Heizölpreise in Deutschland heute voraussichtlich mit weiteren Rückgängen beginnen. Gestern wurde bereits der niedrigste Stand seit etwa acht Wochen erreicht. Aktuelle Kalkulationen und erste Markteinschätzungen deuten aus heutiger Sicht auf einen Preisrückgang zwischen einem halben und einem ganzen Cent pro Liter hin. Das Bestellvolumen steigt weiterhin kräftig an, was in Kürze auch längere Lieferfristen zur Folge haben wird. Verbraucher sollten daher ihre Bestellungen frühzeitig aufgeben.
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