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Über 1.000 niederländische Betriebe nehmen Ausstiegsprämien an

In den Niederlanden haben sich bislang mehr als eintausend Tierhalter für die Teilnahme an den beiden zentralen staatlichen Programmen zur Verringerung der Stickstoffemissionen entschieden. Nach aktuellen Angaben der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) lagen bis zum 11. August 1.009 unterzeichnete Verträge für die Programme „LBV“ und „LBV plus“ vor.

Für das Basisprogramm „LBV“ gingen insgesamt 666 Anträge ein. Davon wurden 463 Verträge abgeschlossen, was einem Anteil von rund 70 Prozent entspricht. Gleichzeitig wurden 80 Anträge abgelehnt, während 121 Landwirte ihre Anträge zurückzogen oder Fristen versäumten. Dieses Programm verfügt über ein Budget von 1,102 Milliarden Euro und richtet sich vor allem an Betriebe in einem Umkreis von 25 Kilometern um stark belastete Natura-2000-Gebiete, in denen die Stickstoffwerte über den zulässigen Grenzwerten liegen.

Noch größere Resonanz fand das Programm „LBV plus“, das speziell auf Betriebe mit besonders hohen Stickstoffemissionen ausgerichtet ist. Bis zum Stichtag unterzeichneten 546 Tierhalter entsprechende Verträge, was 60 Prozent der insgesamt 908 Anträge entspricht. Von diesen Anträgen wurden 60 als nicht förderfähig eingestuft, weitere 209 wurden zurückgezogen. Für dieses Programm stehen 1,82 Milliarden Euro zur Verfügung.

Bei der Verteilung der eingereichten Anträge zeigen sich deutliche Schwerpunkte nach Betriebszweigen. Mit 573 Anträgen stellten Schweinehalter den größten Anteil. Danach folgten Milchviehbetriebe mit 446 Anträgen, Geflügelbetriebe mit 243, Kälbermastbetriebe mit 210 sowie 104 Betriebe mit gemischten Tierhaltungen. Neue Anträge sind nicht mehr möglich, da die Fristen bereits abgelaufen sind.

Noch offen ist, in welchem Umfang die Programme tatsächlich zur Verringerung der Tierbestände beitragen werden. Genauere Angaben werden von den Behörden nicht veröffentlicht, zudem können Landwirte trotz bereits unterzeichneter Verträge noch zurücktreten, da die politische Lage Unsicherheiten mit sich bringt.

Bereits im Februar hatte Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma in Aussicht gestellt, dass durch die Programme ein Bestandsabbau von bis zu 1,3 Millionen Schweinen, 9,4 Millionen Stück Geflügel, 69.000 Milchkühen und 115.000 Mastkälbern möglich wäre. Ob diese Größenordnung erreicht wird, bleibt jedoch abzuwarten.