Die internationalen Agrarterminmärkte haben am Mittwoch mit uneinheitlicher Tendenz geschlossen. Während sich der Weizenpreis in Europa rückläufig entwickelte, zeigte sich der Maismarkt leicht erholt. Beim Raps kam es nach mehreren Gewinntagen zu deutlichen Rückgängen. Auch die Milchprodukte notierten uneinheitlich.
In Paris gaben die Weizen-Futures an der Euronext zur Wochenmitte nach. Der September-Kontrakt verlor 1,75 Euro und notierte zum Handelsschluss bei 198,50 Euro je Tonne. Auf der anderen Seite des Atlantiks legte der September-Termin für Soft Red Winter Wheat an der CBoT um 3,25 Cent auf 5,41 US-Dollar pro Bushel zu. Umgerechnet entspricht das etwa 171 Euro pro Tonne.
Druck auf den europäischen Markt kam durch neue Prognosen aus Frankreich. Die Behörde FranceAgriMer geht für das Wirtschaftsjahr 2025/26 von stark steigenden Lagerbeständen bei Weichweizen aus. Die erwartete Menge könnte den höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten erreichen und wirkt sich entsprechend belastend auf die Preisentwicklung aus.
Beim Raps endete eine vier Tage andauernde Aufwärtsbewegung. An der Euronext fiel der November-Kontrakt um 5,50 Euro auf 479,50 Euro pro Tonne. Dagegen erholten sich die Sojabohnen an der CBoT deutlich. Der meistgehandelte November-Termin stieg um 18,75 Cent auf 10,20 US-Dollar pro Bushel, was etwa 322 Euro pro Tonne entspricht. Nach den jüngsten Verlusten kehrten viele Marktteilnehmer mit Kaufaufträgen zurück. Beobachtet werden dabei unter anderem Exportströme und Entwicklungen in den Gesprächen mit wichtigen Importländern.
Der Maishandel zeigte sich an der CBoT etwas fester. Der Dezember-Future konnte um 4,25 Cent auf 4,24 US-Dollar pro Bushel zulegen, entsprechend rund 142 Euro je Tonne. Auch in Paris verzeichnete der November-Kontrakt einen leichten Anstieg um 0,25 Euro auf 200 Euro pro Tonne. Die Aufwärtsbewegung wurde insbesondere durch technische Käufe nach vorherigen Kursverlusten gestützt. In den kommenden Wochen dürfte die Witterung im US-amerikanischen Corn Belt weiter entscheidend bleiben.
Am Kartoffelmarkt war wenig Bewegung zu beobachten. Der April-2026-Termin, der kurzzeitig über 11 Euro pro Dezitonne notierte, wurde zuletzt bei 10,50 Euro gehandelt. Andere Laufzeiten blieben ohne Umsatz. Die Umstellung von alter auf neue Ernte verläuft bislang ruhig, auch weil größere Handelsaktivitäten bei freien Mengen ausbleiben. Angesichts guter Ernteerwartungen bleibt die Stimmung gedämpft.
Im Milchsegment zeigte sich Butter an der EEX schwächer. Der August-Future schloss bei 7.225 Euro pro Tonne, was einem Rückgang von 36 Euro gegenüber Freitag entspricht. Bei Magermilchpulver war die Entwicklung uneinheitlich. Während der August-Kontrakt um 6 Euro auf 2.424 Euro pro Tonne anzog, zeigten andere Termine kaum Bewegung. Der Handelsstreit mit den USA belastet den Sektor, insbesondere durch drohende Importzölle ab dem 1. August. Europäische Anbieter sehen sich dadurch im Exportgeschäft zunehmend benachteiligt.
Der zugrunde liegende Wechselkurs lag bei 1 Euro = 1,1602 US-Dollar. Ein Bushel Mais entspricht 25,4012 Kilogramm, ein Bushel Weizen oder Soja jeweils 27,2155 Kilogramm. Ein Zentner (cwt) Lebendgewicht entspricht 45,36 Kilogramm. Ein Acre Fläche entspricht 0,4047 Hektar.
