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Afrikanische Schweinepest erreicht Großbetrieb in Lettland

Die Afrikanische Schweinepest sorgt in den baltischen Staaten weiter für massive Probleme. In Lettland ist erstmals ein Großbetrieb mit 20.000 Tieren betroffen, wie die zuständigen Behörden bekanntgaben. Damit verschärft sich die Lage erheblich, nachdem Mitte August bereits ein Ausbruch in einem Bestand mit knapp 5.000 Schweinen im Westen des Landes gemeldet worden war.

Der aktuelle Fall betrifft eine Anlage im Zentrum Lettlands, östlich von Riga. Nach Angaben des Lebensmittel- und Veterinärdienstes ist es der achte Ausbruch in einem Schweinehaltungsbetrieb seit Beginn des Jahres. Sämtliche Tiere mussten getötet werden, zudem wurde eine Sperrzone um den Hof eingerichtet. In diesem Gebiet gelten nun Einschränkungen für den Transport von Schweinen und Schweinefleischprodukten.

Neben dem Großbetrieb wurde inzwischen ein weiterer Fall gemeldet. Dieser betrifft einen kleinen Zuchtbetrieb mit 41 Schweinen. Die Behörden mahnen alle Halter, unabhängig von Betriebsgröße und Haltungsform, die geltenden Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten, um die Ausbreitung der Tierseuche einzudämmen.

Auch in den Nachbarstaaten Estland und Litauen sind in den vergangenen Monaten vermehrt Fälle aufgetreten. In Estland wurden seit Ende Juni zehn Ausbrüche registriert. Dort mussten rund 55.000 Tiere gekeult werden. In Lettland beschränkten sich die bisherigen Fälle vor allem auf Kleinstbestände mit höchstens sechs Tieren.

Die Schweinebestände in den baltischen Ländern sind im europäischen Vergleich insgesamt kleiner. Nach den Zahlen von 2024 hielten die Landwirte in Lettland etwa 300.000 Schweine, in Estland rund 284.000 und in Litauen etwa 500.000 Tiere. Die jüngsten Entwicklungen zeigen jedoch, dass auch größere Bestände zunehmend in den Seuchenverlauf einbezogen werden.