Anzeige
 

Streit um Milchverträge in der Ampelkoalition

Die Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO), der schriftliche zwischen Landwirten und Molkereien über Milchpreis und -menge vorsieht, sorgt für erhebliche Spannungen innerhalb der Ampelkoalition. Während das Bundeslandwirtschaftsministerium unter Leitung von (Grüne) auf eine nationale Einführung drängt, zeigen sich insbesondere die Ministerien unter -Führung zurückhaltend.

Der Entwurf, der seit Ende November in der Ressortabstimmung ist, sieht vor, dass künftig zwischen jedem Erzeuger oder Erzeugergemeinschaft und der Molkerei ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen werden muss. Dieser soll Mindestanforderungen an den Preis und die Liefermenge festlegen. Besonders der Vorschlag, dass Molkereien ihren Lieferanten Angebote über einen Preis-Mengen-Bezug für mindestens 80 % der Liefermenge machen müssen, stößt auf Widerstand.

Die Bundesjustizministerium (Buschmann, FDP), das Bundesfinanzministerium (Lindner, FDP) und das Bundesverkehrsministerium (Wissing, FDP) haben grundlegende Vorbehalte oder rechtsförmliche Änderungswünsche eingebracht. Diese könnten darauf hinauslaufen, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium seinen Entwurf anpassen muss, um eine Zustimmung der FDP-Ministerien zu erhalten.

Obwohl das Bundesagrarministerium die Vertragsfreiheit betont und darauf hinweist, dass alle Vertragsbestandteile frei verhandelbar sind, bleibt die Kritik bestehen. Verschiedene Organisationen innerhalb der Milchbranche, darunter das MEG Milch Board, der Bundesverband Deutscher und das European Milk Board, befürworten die Regelung als Chance, die Stellung der Erzeuger in der Wertschöpfungskette zu verbessern. Dem gegenüber stehen der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenverband und der Milchindustrie-Verband, die staatlich vorgeschriebene Milchverträge ablehnen und hohe Kosten sowie Bürokratie befürchten.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Bundesregierung muss Luftreinhalteprogramm überarbeiten – OVG-Urteil

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung dazu verpflichtet, das nationale Luftreinhalteprogramm zu überarbeiten. Dieses Programm enthält Maßnahmen zur Reduktion von Luftschadstoffen wie...

Bundesregierung beschleunigt Genehmigungen für Wind- und Solarenergie

Das Bundeskabinett hat am 24. Juli einen Gesetzentwurf zur beschleunigten Entwicklung von Solar- und Windenergieanlagen an Land verabschiedet. Dieser Gesetzentwurf sieht die...

BMEL fördert Nutzhanfanbau durch Liberalisierungsgesetz

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) plant eine deutliche Vereinfachung der Regularien für den Anbau von in Deutschland. Ein zentraler...

Potenzieller EU-Beitritt der Ukraine: Chancen für beide Seiten

Ein möglicher Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union könnte sowohl für die Ukraine als auch für die EU selbst zahlreiche Vorteile mit...

EU führt Anti-Dumping-Zölle für Biodiesel aus China ein

Die Europäische Kommission reagiert auf den Verdacht, dass Biodiesel aus China unter falscher Deklaration in die EU eingeführt wurde. Ab Mitte August...