Die Einführung von 25-prozentigen US-Zöllen auf kanadischen Raps und dessen Produkte hat die Branche tief getroffen. Diese Maßnahme betrifft nicht nur die Rapsbauern direkt, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, einschließlich der Lieferanten, Verarbeiter und Exporteure. Dies teilte Chris Davison, Präsident und CEO des Canadian Canola Council (CCC), mit.
Die Vereinigten Staaten sind der größte Exportmarkt für kanadisches Rapsöl und -mehl, wobei die Handelsbeziehungen eng mit der kanadischen Industrie verknüpft sind. Im Jahr 2023 erreichten die Exporte einen Wert von 8,6 Milliarden US-Dollar, wobei 3,3 Millionen Tonnen Rapsöl und 3,8 Millionen Tonnen Rapsmehl exportiert wurden. Im Jahr 2024 sank dieser Wert leicht auf 7,7 Milliarden US-Dollar.
Rick White, Präsident und CEO der Canadian Canola Growers Association (CCGA), betonte die anhaltende Unsicherheit, die diese Zölle verursachen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Pflanzsaison 2025. Die Zölle beeinträchtigen nicht nur die erzielbaren Preise, sondern auch die Rentabilität der Farmen insgesamt.
Trotz dieser Herausforderungen sind die Branchenführer entschlossen, die Handelsbeziehungen zwischen Kanada und den USA zu stärken und den bilateralen Nutzen zu maximieren. Es wird eine aktive Lobbyarbeit in den USA betrieben und mit der kanadischen Regierung zusammengearbeitet, um die Interessen der kanolaproduzierenden Industrie zu vertreten.
David Milke von Oil World wies darauf hin, dass trotz der drohenden US-Zölle alternative Märkte, insbesondere die Europäische Union, unterstützend wirken könnten. Die EU sieht sich mit einer sinkenden Eigenproduktion von Raps konfrontiert, was die Importe in Rekordhöhe treiben könnte – geschätzt wird ein Importvolumen von etwa 7,3 Millionen Tonnen Raps, von denen Kanada möglicherweise 1,4 Millionen Tonnen beisteuern könnte.