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Herausforderungen und Lösungsansätze für Bodenschadverdichtungen im Grünland von Nordrhein-Westfalen

Bodenschadverdichtungen unter Grünland haben in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen zugenommen, ein Phänomen, das durch Wetterextreme wie Starkregen und Dürren verstärkt wird. Diese Verdichtungen beeinträchtigen das Ertragspotenzial der Böden erheblich, insbesondere unter den schwierigen Witterungsbedingungen, die in jüngster Zeit häufiger aufgetreten sind. Ein stabiles Bodengefüge und eine vorsichtige Bodenbearbeitung könnten viele dieser Schäden verhindern. Sind Verdichtungen einmal entstanden, so zeigt sich, dass selbst der Einsatz von Tiefenlockerern nicht immer die gewünschte Wirkung erzielt.

Die Bedeutung des Dauergrünlands, das 28% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Nordrhein-Westfalen ausmacht, wird oft unterschätzt. Es dient als Grundlage für zahlreiche Wertschöpfungsketten, die ohne das Gras als Grundfutter nicht existieren könnten. Die intensive Nutzung und das häufige Befahren mit schweren Maschinen tragen jedoch dazu bei, dass Bodenschadverdichtungen immer häufiger auftreten.

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Fachhochschule Südwestfalen, das seit 2018 läuft, untersucht den Zustand des Dauergrünlands in der Mittelgebirgsregion von Nordrhein-Westfalen. In diesem Rahmen wurden bereits über 100 Flächen von mehr als 30 Betrieben analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 40% der untersuchten Flächen Verdichtungen aufweisen und etwa 25% der Flächen leicht erhöhte Bodendichtlagerungen zeigen. Ein Drittel der Flächen scheint jedoch unbeeinträchtigt.

Ein weiteres Problem stellt die unzureichende Kalkversorgung dar, die bei über 60% der untersuchten Standorte zu einer Bodenversauerung führt. Eine angemessene Versorgung mit Kalk ist entscheidend für die Gesundheit des Bodens, da sie die Basensättigung verbessert und das Bodengefüge stabilisiert.

Die Verwendung von Tiefenlockerern, die bisher eher im Ackerbau eingesetzt wurden, wird nun auch für das Grünland empfohlen. Diese Geräte sollen den Boden bis zu einer Tiefe von 60 bis 80 cm lockern, ohne den Oberboden zu durchmischen oder die Grasnarbe zu zerstören. Allerdings ist der Erfolg dieser Methode noch nicht ausreichend belegt und die Erfahrungen sind begrenzt. Kritiker weisen darauf hin, dass die neu geschaffenen lockeren Bodenstrukturen bei erneuter Belastung schnell wieder verdichten können.

Der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen empfiehlt, das Befahren der Flächen nach einer Tiefenlockerung zu minimieren und diese nur bei absoluter Bodentrockenheit durchzuführen. Dies stellt jedoch eine Herausforderung dar, da die Wetterbedingungen nicht immer optimal sind.

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