Die Ölpreise an den internationalen Terminmärkten haben sich am gestrigen Handelstag seitwärts bewegt. Trotz gestiegener Lagerbestände in den USA kam es kaum zu Kursveränderungen. Auf dem deutschen Heizölmarkt hingegen sind deutliche Preisnachlässe zu beobachten, bedingt durch einen bevorstehenden Wechsel der Frontmonate bei den Gasöl-Kontrakten.
Der Preis für Brent-Rohöl mit Lieferung im September lag zuletzt bei rund 70,30 US-Dollar je Barrel. Eine Tonne Gasöl mit Lieferung im Juli wurde aktuell mit etwa 757 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen und erreichte einen Kurs von 1,1740 US-Dollar.
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Obwohl das American Petroleum Institute am Dienstagabend einen starken Anstieg der US-Rohölvorräte meldete, eröffneten die Ölpreise den europäischen Handel am Mittwoch mit fester Tendenz. Als Ursachen gelten weiterhin die wiederholten Angriffe von Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer sowie die derzeit angespannte Versorgungslage bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl.
Eine weitere Rolle spielt die Aussage des Energieministers der Vereinigten Arabischen Emirate. Er sieht die von der OPEC+ angekündigten Fördermengen ab August als notwendig an. Auch eine aktuelle Analyse von J.P. Morgan stützt diese Einschätzung. Der weltweite Flugverkehr erreichte zu Monatsbeginn einen Höchststand, während Daten aus der Schifffahrt auf eine stabile Entwicklung des internationalen Handels hinweisen. Laut der US-Energiebehörde DOE ist die Gesamtnachfrage nach Erdölprodukten zuletzt auf 20,9 Millionen Barrel pro Tag gestiegen, ein Plus von 0,4 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Besonders deutlich fiel der Anstieg beim Benzinverbrauch aus. Die Vorräte an Rohöl legten zwar erneut zu, allerdings befinden sich die Bestände an Destillaten inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als zwei Jahrzehnten.
Dieser Mangel bei den Destillaten erklärt die aktuelle Preisstruktur bei den Gasöl-Terminkontrakten. Kurzfristige Lieferungen werden deutlich höher gehandelt als Kontrakte für August oder September.
Am Devisenmarkt konnte der Euro leicht zulegen. Auslöser war die Hoffnung auf Fortschritte in den Gesprächen zwischen der EU und den USA zur Handels- und Zollpolitik. Derzeit zeichnet sich ab, dass ein bestehender Zollsatz von 10 Prozent beibehalten werden könnte. Für Brasilien sieht es hingegen weniger günstig aus – hier sollen künftig deutlich höhere Zölle von bis zu 50 Prozent gelten.
Mit dem Wechsel beim führenden Liefermonat für Gasöl zeichnen sich heute spürbare Preisabschläge bei Heizöl in Deutschland ab. Erste Berechnungen lassen eine Preissenkung von bis zu einem Cent je Liter erwarten. Damit passen sich die Notierungen für Heizöl wieder stärker an die Entwicklung der Rohölpreise an, nachdem zuvor die Auswirkungen niedriger Destillatbestände nicht vollständig weitergegeben wurden.
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