An den weltweiten Rohstoffbörsen verzeichnen die Notierungen für Öl erhebliche Rückgänge und erreichen damit Tiefststände, wie sie seit etlichen Monaten nicht mehr zu beobachten waren. Parallel dazu sinken die Preise für Heizöl kontinuierlich weiter, sodass Verbraucher derzeit erheblich weniger bezahlen müssen als noch in den vergangenen Jahren.
Die Kontrakte mit Fälligkeit im Dezember für die Nordseesorte Brent bewegen sich gegenwärtig bei 62,30 Dollar je Barrel, während eine Tonne Gasöl mit Liefertermin November aktuell 643 Dollar kostet. Der Euro zeigt gegenüber dem Dollar wieder eine leichte Erholung und notiert am Morgen bei rund 1,1620 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Bereits am Vortag dominierte eine pessimistische Stimmung den Ölmarkt, die sich preissenkend auswirkte. Die Notierungen für Rohöl sind dadurch auf das niedrigste Niveau seit Mai dieses Jahres gesunken, die Gasöl-Terminkontrakte fielen auf den tiefsten Wert seit Juni. Obwohl die OPEC in ihrem Monatsbericht optimistische Verbrauchsprognosen veröffentlichte und China robuste Nachfragezahlen sowie positive Außenhandelsdaten meldete, gaben die Terminkontrakte bereits vor Beginn des europäischen Handels nach. Zusätzlichen Druck nach unten erzeugte der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur IEA, die traditionell zurückhaltender urteilt als die OPEC, was die Verbrauchsentwicklung angeht. Die IEA prognostiziert für das kommende Jahr einen weltweiten Bedarf von lediglich 104,5 Millionen Barrel täglich – die OPEC rechnet mit 106,5 Millionen – und sieht zugleich ein deutliches Überangebot von etwa 4 Millionen Barrel pro Tag. Kurz darauf wurden enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der Europäischen Union bekannt: Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen im Oktober lag bei nur 22,7 Punkten, während Marktteilnehmer mit 30,2 Punkten gerechnet hatten. Am Nachmittag hob der Internationale Währungsfonds IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft von 3,0 auf 3,2 Prozent an – eine Revision der Juli-Schätzung um 0,2 Prozentpunkte. Diese Anpassung blieb am Ölmarkt allerdings bisher ohne Reaktion. Die Händler dürften auf neue Lagerdaten aus den Vereinigten Staaten warten, die heute Abend vom American Petroleum Institute API und morgen Nachmittag vom Energieministerium DOE veröffentlicht werden.
Am Devisenmarkt legte der Euro gegenüber dem US-Dollar gestern leicht zu, nachdem Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, auf einer Konferenz mit Blick auf die derzeitige Schwäche des Arbeitsmarktes weitere Zinssenkungen signalisierte. Dies dürfte die Attraktivität des Dollars verringern.
Die Heizölpreise in Deutschland werden aller Wahrscheinlichkeit nach heute den Abwärtstrend der vergangenen Tage fortführen und weiter leicht sinken. Aktuelle Kalkulationen und erste Markttendenzen deuten aus Morgensicht auf einen Rückgang von gut einem halben Cent je Liter hin. Die Notierungen haben damit den niedrigsten Stand seit mehreren Wochen erreicht, und das Preisniveau liegt auch gegenüber den Oktober-Werten der Vorjahre deutlich niedriger.
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