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Hohen EU-Strafzoll auf Lysin aus China belastet Schweinehalter

Deutsche spüren die finanziellen Folgen der neuen EU-Strafzölle auf Lysin, eine essenzielle Aminosäure, die hauptsächlich aus China importiert wird. Diese Zölle, die am 15. Januar 2025 mit einer Höhe von bis zu 84 Prozent eingeführt wurden, sollen die europäischen Hersteller, insbesondere die französische Avril-Gruppe, vor billigerer chinesischer Konkurrenz schützen. Für Schweinehalter mit rund 3.000 Mastplätzen resultieren aus dieser Maßnahme jährliche Einkommensverluste zwischen 4.000 und 5.000 Euro.

Die Einführung der Zölle erhöht die Kosten für die Schweinemäster signifikant, pro Schwein um etwa 1,10 bis 1,50 Euro. Diese könnten letztlich zu einer Preiserhöhung für von etwa 1,5 Prozent führen. Lysin ist unerlässlich für die Schweinefütterung und trägt wesentlich zur Effizienz der Futterverwertung bei.

Cord Schiplage, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), hebt hervor, dass trotz der Strafzölle die Abhängigkeit von den chinesischen Lysin-Importen weiterhin besteht. Er plädiert für Strategien zur Verringerung dieser Abhängigkeit von Importen aus einzelnen Ländern. Dr. Hermann-Josef Baaken, Geschäftsführer des DVT, weist darauf hin, dass chinesische Hersteller die europäische Produktion durch ihre Kostenvorteile in den vergangenen Jahren stark unter Druck gesetzt haben. Baaken fordert von der und der neuen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für eine konkurrenzfähige Produktion essentieller Rohstoffe in Europa.

Auf einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz gab Schiplage bekannt, dass die deutsche Futtermittelindustrie ihren Abwärtstrend von 2024 stoppen konnte. Die Produktion von Mischfutter stieg erstmals seit 2020 um 1,1 Prozent auf 21,9 Millionen Tonnen an, was vor allem auf eine Steigerung im Schweinesegment zurückzuführen ist. Trotz dieses Anstiegs bleibt die Produktion jedoch weit unter dem Höchststand von 2020, beeinflusst durch rückläufige Tierbestände, insbesondere bei den Milchkühen. Zudem führten sinkende Rohstoff- und Energiekosten zu niedrigeren Mischfutterpreisen und damit zu einem deutlichen in der Branche im Jahr 2024.

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