An den globalen Terminbörsen gaben die Rohölnotierungen gestern den rückläufigen Beständen in den USA kaum Gewicht und starteten heute früh mit Abschlägen in den von Asien geprägten Handel. Daraus leitet sich für den deutschen Markt ein leichter Rückgang bei den Heizölnotierungen ab.
Bei den Terminkontrakten notiert die europäische Nordsee-Sorte Brent für Oktober bei 67,50 US-Dollar je Barrel; Gasöl zur Lieferung im September wird zur Stunde mit 671 US-Dollar je Tonne gehandelt. Der Euro behauptet sich gegenüber dem US-Dollar und bewegt sich am Morgen um 1,1640 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Mit Inkrafttreten der höheren US-Zölle auf Einfuhren aus Indien seit gestern zeichnet sich zunächst ein Profiteur ab: Wladimir Putin. Die Regierung in Neu-Delhi will sich in der Energiepolitik nicht festlegen lassen und weiterhin russisches Öl beziehen. Das dürfte teuer werden, denn die Vereinigten Staaten sind für Indien ein zentraler Handelspartner, und die Strafzölle dürften den Warenverkehr deutlich bremsen – mit Folgen für die Ölnachfrage, zumal Indien inzwischen der drittgrößte Ölverbraucher der Welt mit dem größten Wachstumspotenzial ist. Auch in den USA könnten die nun fehlenden, preisgünstigen Importe aus Indien bald spürbar werden. Unterdessen gehen die Bemühungen um eine Beilegung des Ukraine-Krieges offenbar weiter; der US-Sonderbeauftragte Wittkoff hält eine Verhandlungslösung weiterhin für möglich. Am späten Nachmittag veröffentlichte das Department of Energy (DOE) den Wochenbericht, der die API-Daten vom Vortag weitgehend bestätigte: Über alle Produktgruppen hinweg kam es zu leichten, teilweise erwarteten Lagerabbauten, während die Gesamtnachfrage auf hohem Niveau nochmals leicht anzog. Insgesamt fiel die Datenlage damit bullish aus, ein nachhaltiger Preisanstieg bei Rohöl blieb jedoch vor dem genannten Hintergrund aus.
Im Währungshandel verzeichnete der Euro zwischenzeitlich Abschläge gegenüber der Ölwährung US-Dollar, nachdem sich das Konsumklima in Deutschland für September erneut eingetrübt hat. Zusätzlich deutet sich in Frankreich eine Regierungskrise an. Gegen Handelsende holte die Gemeinschaftswährung auf und schloss nahezu unverändert.
Hierzulande zeigen die Vorgaben für Heizöl lediglich geringe Bewegung, tendenziell mit leichter Abwärtsrichtung. Nach aktuellen Kalkulationen und frühen Indikationen ist aus morgendlicher Sicht ein Minus von bis zu einem halben Cent je Liter möglich. Die Notierungen liegen damit weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Wochen sowie der letzten 3, 12 und 36 Monate, was viele Ölheizer nutzen, um vor Beginn der Heizsaison Bestände aufzufüllen.
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