Die internationalen Rohöl- und Gasölmärkte haben sich gestern erneut uneinheitlich entwickelt. Während die Rohölnotierungen zum Tagesende hin merklich zulegten, bewegten sich die Gasöl-Futures kaum vom Fleck. Entsprechend starten die Heizölpreise hierzulande mit leichtem Abwärtstrend in den neuen Handelstag.
Der aktuelle Preis für ein Fass der Nordsee-Rohölsorte Brent zur Lieferung im September liegt bei 69,40 US-Dollar. Gleichzeitig notiert der Juli-Kontrakt für eine Tonne Gasöl bei rund 750 US-Dollar. Am Devisenmarkt schwächelte der Euro gegenüber dem US-Dollar leicht und wird aktuell bei etwa 1,1740 US-Dollar gehandelt.
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Trotz der Ankündigung der OPEC+, ihre Fördermengen ab August etwas stärker zu erhöhen als ursprünglich erwartet, kletterten die Rohölpreise am gestrigen Tag spürbar nach oben. Ein wesentlicher Grund hierfür war ein erneuter Angriff im Roten Meer. Binnen 24 Stunden wurde dort ein zweites Frachtschiff durch Houthi-Rebellen angegriffen. Diese Angriffe lassen die Transportrisiken steigen und verteuern die Lieferung von Öl sowie anderer Güter.
Auch Produktionsausfälle in Kanada wirken sich derzeit preistreibend aus. Neben turnusmäßigen Wartungsmaßnahmen behindern vor allem Waldbrände in der Provinz Alberta die Förderung erheblich. Am Montag hatten noch die Gasölpreise stärker angezogen, während sich Rohöl kaum veränderte. Am Dienstag zeigte sich dann das umgekehrte Bild. Aufgrund des bald anstehenden Wechsels der vorderen Liefermonate an der ICE-Börse wird erwartet, dass sich die Preisentwicklungen der beiden Sorten wieder angleichen.
Als ein zusätzlicher Faktor für die teils ungewöhnlichen Preisdifferenzen gilt die derzeit eingeschränkte Versorgungslage bei Heizöl und Diesel innerhalb Europas. Dämpfend auf die Märkte wirkte hingegen die Zollpolitik der Vereinigten Staaten. Während unter anderem Japan und Südkorea bereits ab August mit neuen Importzöllen in Höhe von 25 Prozent rechnen müssen, wurde für die Europäische Union eine Fristverlängerung eingeräumt. Die Verhandlungen zwischen Brüssel und Washington laufen weiter. Die generelle Unsicherheit über künftige Handelsbedingungen bleibt bestehen.
Positive Signale kamen hingegen von der konjunkturellen Seite. Der EU Sentix-Index stieg im Juli um 4,5 Prozent. Auch der Einzelhandel in Europa entwickelte sich im Mai besser als erwartet und verzeichnete ein Umsatzplus von 1,8 Prozent.
Trotz dieser Wirtschaftsdaten geriet der Euro unter Druck. Im Tagesverlauf verlor er gegenüber dem Dollar an Wert und rutschte kurzzeitig unter die Marke von 1,17 US-Dollar. Ursache dafür sind vor allem die neuen Handelsankündigungen der USA gegen insgesamt 14 Länder, darunter auch asiatische Industriepartner. Am heutigen Morgen konnte sich der Euro wieder etwas stabilisieren.
Für Heizölkunden bedeutet diese Lage zunächst sinkende Preise. Die Kombination aus etwas schwächeren Gasölnotierungen und geringerer Nachfrage am deutschen Markt sorgt für ein moderates Minus. Prognosen deuten auf einen Rückgang von bis zu einem Cent pro Liter hin. Das Interesse auf Kundenseite ist aktuell sehr gering, was auch auf die gut gefüllten Lager nach den starken Bestellmengen im Juni zurückzuführen ist. Gleichzeitig bleiben die Lieferfristen vielerorts lang.
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