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Neuausrichtung der EU-Agrarprämien unter der Lupe

Prof. Sebastian Lakner von der Universität Rostock stellte auf einer Konferenz an der Universität Göttingen die Veränderungen der Zielsetzungen der EU-Agrarprämien vor. Die Prämien der Gemeinsamen Agrarpolitik () gelten als zentrales Einkommensinstrument für die , wobei ein landwirtschaftlicher Betrieb durchschnittlich 25.000 Euro pro Jahr erhält, was ungefähr 50 Prozent seines Einkommens ausmacht. Ursprünglich sollten diese Zahlungen die Absenkungen der Interventionspreise aus den Jahren 1992, 2000 und 2005 kompensieren.

Diese Begründung, die einst weit verbreitet war, sieht Prof. Lakner heute als überholt an. Er äußerte seine Bedenken während der Veranstaltung „GAP's nichts besseres? – Eine Zwischenbilanz der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik“, die am 25. Oktober 2024 vom Institut für Landwirtschaftsrecht an der Georg-August-Universität Göttingen durchgeführt wurde. Der Agrarökonom verwies darauf, dass die Weltmarktpreise aktuell über den früheren Interventionspreisen liegen und etwa ein Fünftel der heutigen Landwirte zu den Zeiten der Preisinterventionen noch nicht in der Landwirtschaft tätig war.

Die EU hat für die Jahre 2023 bis 2027 zehn Hauptziele in der GAP festgelegt, darunter die Sicherung gerechter Einkommen für Landwirte, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutzinitiativen. Die verfügbaren 40,5 Milliarden Euro für die erste Säule der Agrarprämien sind jedoch nicht gleichmäßig auf diese Ziele verteilt. Der Fokus liegt mehr auf Wettbewerbsfähigkeit und Einkommenssicherung, während Bereiche wie unterfinanziert bleiben.

Prof. Lakner kritisiert die ungleiche Verteilung der Fördergelder, von denen vor allem größere Betriebe mit Skaleneffekten profitieren. Die Art der Verteilung der Betriebsprämien, sowohl an Landeigentümer als auch an pachtende Landwirte, wirft zudem Fragen auf. Der Agrarökonom bezweifelt, dass der landwirtschaftliche Betriebsgewinn allein ein geeigneter Maßstab ist und fordert eine umfassendere Betrachtung der Einkommensverhältnisse in der Landwirtschaft, um die festgelegten Ziele der GAP wirksam zu erreichen.

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