Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb im Landkreis Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) hat erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Schweinefleischexport. Korea, das erst kürzlich die Einfuhrgenehmigung für deutsches Schweinefleisch wieder erteilt hatte, hat diese nun suspendiert.
Vergangenen Mittwoch lieferte der betroffene Betrieb 160 Schweine an den Tönnies-Standort in Weißenfels, Sachsen-Anhalt, wo sie vor der Bekanntgabe des ASP-Falls geschlachtet wurden. Nachdem der Verdacht aufkam, stellte Tönnies vorübergehend die Produktion in Weißenfels ein. Von den gesicherten Schweinen wurden 11 positiv auf das ASP-Virus getestet. Die zuständigen Behörden ordneten die Vernichtung aller an diesem Tag geschlachteten Tiere an.
Nach Bekanntwerden des Verdachts wurden die geschlachteten Schweine sofort separiert, um die Ausbreitung des infizierten Fleisches zu verhindern. Tönnies bestätigte, dass kein Fleisch aus dem betroffenen Betrieb in den Handel gelangt sei. Seit Montagmorgen werden wieder Schweine in Weißenfels geschlachtet.
Die wirtschaftlichen Folgen des Importverbots durch Korea sind derzeit noch nicht vollständig absehbar, jedoch wird erwartet, dass es zu Einbußen bei den Deckungsbeiträgen kommen wird. Auch andere Drittländermärkte könnten betroffen sein, wie Tönnies warnt.
Angesichts der Transporte von Tieren aus dem betroffenen Betrieb in andere Bundesländer ist es nun entscheidend, weitere ASP-Fälle in deutschen Schweinehaltungen zu verhindern. Auch der Schlachthof in Perleberg, der Schweine aus dem betroffenen Betrieb erhalten hatte, stoppte daraufhin die Produktion.
Tönnies ruft alle Schweinehalter und Transporteure zur erhöhten Wachsamkeit auf, insbesondere bei fiebrigen Erkrankungen von Schweinen. Es ist entscheidend, während laufender ASP-Untersuchungen keine Schlachttiere zum Schlachthof zu bringen.
Die tierseuchenrechtlichen Maßnahmen rund um den ASP-Ausbruchsbetrieb in Friedberg bei Pasewalk wurden intensiviert. Der gesamte Tierbestand wurde geräumt, und umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind im Gange. Die Umgebung des Ausbruchsbetriebs wird nach verendeten Wildschweinen abgesucht, um sicherzustellen, dass der Eintrag nicht aus der Wildschweinpopulation stammt. Eine Schutz- und Überwachungszone wurde eingerichtet, und ab Montag beginnen Biosicherheitskontrollen in den umliegenden Schweinebetrieben.
Seit 2020 läuft in Mecklenburg-Vorpommern ein Früherkennungsprogramm zur ASP-Untersuchung von gehaltenen Schweinen. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald nehmen elf Betriebe daran teil, mit insgesamt 391 Probeneinsendungen im Jahr 2023 und bereits 218 im laufenden Jahr 2024. Diese kontinuierlichen Untersuchungen sind Teil der umfassenden Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest.