Die internationalen Rohölmärkte verzeichneten im gestrigen Handel spürbare Preissteigerungen. Hintergrund ist die anhaltend angespannte Situation im Nahen Osten, die für zusätzliche Unsicherheit sorgt. Infolgedessen legten die Heizölpreise in Deutschland erneut zu.
Der Preis für die August-Futures der Nordsee-Ölsorte Brent notierte zuletzt bei 76,10 US-Dollar pro Barrel. Gasöl zur Lieferung im Juli wird aktuell mit 730 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Parallel dazu zeigte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar schwächer und wurde am Morgen bei rund 1,1510 US-Dollar gehandelt.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Zunehmend verschärft sich der Ton im Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Neue Aussagen aus den USA lassen auf eine mögliche Ausweitung schließen. Während bislang ein direkter militärischer Eingriff ausgeschlossen wurde, deuten die jüngsten Entwicklungen auf eine aktivere Rolle Washingtons hin. Zusätzlich zur Rhetorik wurden weitere militärische Einheiten in die Region entsandt. Diese Maßnahmen verstärken die geopolitischen Spannungen, was wiederum auf die Ölpreise durchschlägt.
Meldungen abseits des Nahostkonflikts rücken derzeit in den Hintergrund. Die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Lagerdaten des American Petroleum Institute (API) zeigten einen deutlichen Rückgang der Rohölbestände. Diese Nachricht unterstützte die Preise zusätzlich. Dagegen signalisierte der aktuelle Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) ein zu erwartendes Überangebot für 2024 und 2025, was jedoch angesichts der aktuellen Lage nur begrenzten Einfluss hatte. Im Laufe des Tages wird der offizielle Lagerbericht des US-Energieministeriums (DOE) erwartet, ebenso wie eine Entscheidung zur Zinspolitik der US-Notenbank.
Auch auf dem Währungsmarkt zeigte sich die Verunsicherung. Der US-Dollar konnte von den politischen Entwicklungen zunächst profitieren. Im Gegenzug verlor der Euro zeitweise an Wert, holte aber am Morgen leicht auf. Wirtschaftsdaten wie der ZEW-Konjunkturindex für die EU fanden kaum Beachtung.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher mit Ölheizungen bedeutet die derzeitige Marktlage weitere Preissteigerungen. Die Heizölnotierungen dürften um ein bis zwei Cent pro Liter zulegen. Zwar hat sich der hohe Bestellansturm vom Wochenende wieder etwas abgeschwächt, das Interesse bleibt jedoch groß. Wegen der langen Lieferzeiten und der ungewissen geopolitischen Lage wird sicherheitsorientierten Haushalten mit knappen Vorräten geraten, nicht zu lange mit der Bestellung zu warten.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.