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Agroforstwirtschaft als Zukunftsmodell: Ein Landwirt aus Steinfurt zeigt, wie es gehen kann

Im münsterländischen Steinfurt betreibt Jan Große-Kleimann auf seinem Hof eine innovative Form der Landwirtschaft, die das Potential hat, die nachhaltig zu verändern. Auf 10 Hektar Weizenfläche, die alle 33 Meter von Apfelbaumreihen durchzogen ist, demonstriert der Junglandwirt die Vorteile des Agroforstsystems. Diese Methode, bei der landwirtschaftliche Kulturen mit Gehölzen auf derselben Fläche kombiniert werden, ist in Deutschland noch immer ein Nischenphänomen, obwohl die Bundesregierung die Ausweitung der Agroforstflächen anstrebt.

Am vergangenen Montag erhielt Große-Kleimann prominenten Besuch von Bundesagrarminister , dem er die Herausforderungen und Chancen dieser Bewirtschaftungsform näherbrachte. Trotz des erkennbaren Potentials für und nachhaltige Landnutzung sieht sich der Landwirt mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. Das fehlende Wissen über Agroforstwirtschaft, das er selbst während seines Studiums erfahren musste, ist nur ein Teil des Problems. Hinzu kommen wirtschaftliche Herausforderungen und ein politischer Rahmen, der die Ausbreitung dieser nachhaltigen Praxis nicht ausreichend fördert.

Der Betrieb in Steinfurt, der auch 3.500 Mastplätze für Schweine umfasst, konnte die initiale Investition von rund 30.000 Euro für die Agroforstanlage teilweise über das EU-Programm LEADER finanzieren. Doch zwischen der Pflanzung der Bäume und dem ersten wirtschaftlichen Ertrag durch diese Investition klafft eine finanzielle Lücke, die der Landwirt mit anderen Betriebszweigen überbrücken muss.

Die Förderung von Agroforstprojekten durch die Bundesländer ist derzeit noch begrenzt. Nur wenige Bundesländer bieten hier Unterstützung, was Große-Kleimann dazu veranlasst, eine bundesweite sowie verstärkte Förderung zu fordern. Die derzeitigen sind unzureichend und frustrierend niedrig – für seine 0,6 Hektar großen Agroforstfläche erhält der Landwirt beispielsweise nur 120 Euro pro Jahr.

Die bürokratischen Hürden sind eine weitere Barriere. Viele bestehende Förderprogramme schließen Agroforstsysteme faktisch aus, da sie mit anderen ökologischen Maßnahmen nicht kombinierbar sind oder spezifische Anforderungen wie Mindestabstände zwischen den Gehölzen oder Einschränkungen bei der Pflanzung nicht erfüllen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Große-Kleimann optimistisch und setzt sich leidenschaftlich für die Agroforstwirtschaft ein. Die von ihm gepflanzten Bäume tragen nicht nur zur Biodiversität und zum Umweltschutz bei, sondern verbessern durch den Humusaufbau und den Grundwasserschutz auch die Bodenqualität. Zudem bieten sie die Möglichkeit, den Ertrag pro Fläche zu steigern und leisten einen Beitrag zur ökologischen .

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