Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach anfänglichen Verlusten im Laufe des Tages zugelegt und starten auch heute Morgen fest in den asiatisch geprägten Handel. Infolge dessen werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute wahrscheinlich etwas ansteigen.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,50 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni kostet derzeit 758 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0860 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt wurde zum Start in die neue Handelswoche das Abwärtspotenzial der Rohölpreise getestet. Hintergrund waren Spekulationen über Uneinigkeiten unter den OPEC-Ländern bezüglich der künftigen Förderquoten. Klarheit wird es Anfang Juni geben, wenn die nächste Hauptversammlung stattfindet. Zudem belastete die Annahme, dass es so schnell nicht zu einer Zinswende in den USA kommen könnte. Waldbrände in Kanada und höhere Ölimporte in China sorgten in Kombination mit leicht preistreibenden US-Ölbestandsdaten zur Wochenmitte für eine Preiswende. Der gestrige Anstieg wurde dann durch schwache US-Konjunkturdaten gebremst. Heute Morgen wurden aus China jedoch überwiegend gute Wirtschaftsindikationen veröffentlicht. Vor allem die für den Ölverbrauch wichtige Industrieproduktion ist per April überraschend stark um 6,7 Prozent angestiegen, erwartet wurde lediglich ein Plus von 5,5 nach 4,5 Prozent im Vormonat. Etwas schwächer als erwartet fielen die Einzelhandelsumsätze aus. Hier gab es lediglich ein kleines Plus von 2,3 Prozent, während die Prognose bei einem Zuwachs von 3,7 Prozent lag.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar nach den Gewinnen der Vortage gestern etwas zurückgefallen. Die Importpreise in den USA sind per April um 0,9 Prozent gestiegen, was gegen eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank spricht. Die neu veröffentlichten Konjunkturdaten fielen eher schlecht aus, was den Anstieg des Greenback etwas bremste.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben aller Voraussicht nach mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preisberechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Trotzdem war es bislang aus Verbrauchersicht eine gute Woche, die einen neuen Tiefstand seit Sommer letzten Jahres gebracht hat. Verbrauchern wird weiterhin empfohlen, jetzt Heizöl zu kaufen, um von den günstigen Preisen zu profitieren.