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Neues synthetisches Antibiotikum gegen MRSA-Keime entwickelt

Ein Forscherteam der Harvard-Universität hat ein neues, synthetisches Antibiotikum entwickelt, das gegen multiresistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Keime wirksam ist. Diese Entwicklung könnte einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien darstellen.

Herausforderungen durch Antibiotikaresistenzen

Jeder Einsatz eines Antibiotikums birgt die Gefahr der Resistenzbildung. Bakterien entwickeln Abwehrmechanismen, indem sie beispielsweise ihre Ribosomen verändern, in denen die Proteine für ihre Vermehrung hergestellt werden. Da die meisten Antibiotika diese Zellen angreifen, verlieren sie ihre Wirksamkeit, wenn die Bakterien sich anpassen.

Die Situation ist besonders kritisch bei multiresistenten Erregern wie dem Krankenhauskeim Staphylococcus aureus (MRSA). Dieser kann bei immungeschwächten Patienten Wundinfektionen auslösen, die zu einer tödlichen Blutvergiftung (Sepsis) führen können.

Entwicklung von Cresomycin

Den Forschern der Harvard-Universität in Cambridge ist es gelungen, ein neues, synthetisches Antibiotikum namens Cresomycin zu entwickeln. Cresomycin bindet sich effektiver an die Ribosomen und bleibt auch bei deren Veränderungen wirksam, was es zu einer vielversprechenden Waffe gegen resistente Bakterien macht.

Erfolgreiche Tests an Mäusen

Die bisherigen Laborergebnisse und Tierversuche mit Cresomycin sind vielversprechend. In Versuchen mit Mäusen, die mit MRSA-Keimen infiziert wurden, überlebten die Nager eine normalerweise tödliche Sepsis dank des neuen Antibiotikums. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse sollen bald erste klinische Tests am Menschen starten.

Bedeutung für die Zukunft

Die Entwicklung von Cresomycin könnte einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von MRSA und anderen multiresistenten Bakterien leisten. Sollte das Antibiotikum auch in klinischen Tests am Menschen erfolgreich sein, könnte es eine neue, wirksame Behandlungsmöglichkeit für Patienten bieten, die an Infektionen mit resistenten Keimen leiden.

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