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Forschungsprojekt CATCHY zeigt Vorteile biodiverer Zwischenfruchtmischungen

Das neunjährige Forschungsprojekt CATCHY hat wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Pflanzen, Boden und Mikroorganismen bei Zwischenfrüchten gewonnen. Die Forscher Dr. Norman Gentsch, Dr. Diana Heuermann, Prof. Dr. Barbara Reinhold-Hurek, Robin Kümmerer, Jonas Schön und Dr. Matthias Westerschulte präsentierten Ergebnisse, die neue Perspektiven auf den Zwischenfruchtanbau eröffnen und dessen Potenzial aufzeigen.

Eine zentrale Erkenntnis des Projekts ist, dass biodiverse Zwischenfruchtmischungen möglicherweise effektiver sind als die Aussaat von Reinsaaten. Diese Mischungen haben sich als stabiler erwiesen, da sie über Jahre hinweg konstante Biomasseerträge lieferten und weniger anfällig für witterungsbedingte Schwankungen waren. Besonders vorteilhaft erwies sich die Wurzelentwicklung und Nährstoffanreicherung in diesen Mischungen.

Zwischenfrüchte beeinflussen die mikrobielle Gemeinschaft im Boden durch ihre Streuqualität und Wurzelexsudate. Mischungen zeigten eine erhöhte Photosyntheseleistung und förderten die Aktivität von Bodenpilzen, die eine wichtige Rolle bei der Strukturbildung im Boden spielen. Diese erhöhte mikrobielle Diversität hat positive Auswirkungen auf die Bodenstruktur, den Humusaufbau und die Wasserverfügbarkeit für nachfolgende Kulturen.

Die Studie ergab, dass Silomais und Winterweizen nach dem Anbau von Zwischenfrüchten höhere Erträge erzielten, insbesondere in trockenen Jahren. Dies unterstreicht den ökonomischen Nutzen des Zwischenfruchtanbaus. Gleichzeitig zeigt sich ein ökologischer Vorteil: Zwischenfrüchte tragen zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei und optimieren die Stoffkreisläufe.

Die Integration von Zwischenfrüchten in die Fruchtfolge kann also sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bringen. Die Forscher betonen, dass Zwischenfruchtmischungen als nachhaltiges Werkzeug zur Verbesserung der Stoffkreisläufe im System Pflanze-Boden-Mikrobiom dienen können. Diese Mischungen fördern die mikrobielle Diversität und tragen so zu einer verbesserten Bodenstruktur und höheren Erträgen bei.

Es besteht jedoch weiterer Forschungsbedarf, um die gezielte Beeinflussung des Bodenmikrobioms durch Zwischenfrüchte zu optimieren. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, die Mechanismen der mikrobiellen Interaktionen besser zu verstehen und praktische Anwendungsstrategien für Landwirte zu entwickeln.

Die Ergebnisse des Projekts CATCHY bieten eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung des Zwischenfruchtanbaus. Sie zeigen, dass die Nutzung von biodiversen Mischungen nicht nur zur Ertragssteigerung beiträgt, sondern auch zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Agrarflächen. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Erkenntnisse zu einer breiteren Akzeptanz und Anwendung dieser Praktiken in der Landwirtschaft führen werden.

Mehr zum Thema: Forschungsprojekt CATCHY

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