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Wiedervernässung von Mooren: Klimaschutz durch Bewirtschaftung

Das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern das Forschungsprojekt „GreenMoor“ ins Leben gerufen. Ziel des vierjährigen Projekts ist es, Bewirtschaftungsmethoden auf Moorflächen zu entwickeln und zu erproben, die durch eine Anhebung der Wasserstände die Emission von Treibhausgasen signifikant reduzieren. Diese Initiative steht im Kontext der aktuellen Debatte über den Klimaschutz und die nachhaltige Nutzung von Moorböden.

In Niedersachsen befinden sich rund 335.000 Hektar kohlenstoffreiche Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung, deren Trockenlegung zu erhöhten Emissionen von Treibhausgasen führt. Mit dem GreenMoor-Projekt verfolgt das Grünlandzentrum das ambitionierte Ziel, einen wegweisenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig die Produktivität der Grünlandstandorte in Moorregionen zu bewahren. „Das Projekt bietet die einzigartige Möglichkeit, Klimaschutz und Landwirtschaft miteinander zu verbinden“, betont Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums.

Eine Kernfrage des Projekts ist, ob bereits eine moderate Anhebung der Wasserstände ausreicht, um die Emissionen von Treibhausgasen deutlich zu verringern. Die Untersuchungen fokussieren sich auf angepasste Bewirtschaftungsformen wie intensive und extensive Beweidung sowie Schnittnutzung, jeweils unter veränderten Bedingungen der Wasserverwaltung.

Das Forschungsvorhaben wird auf einem Betrieb im Ipweger Moor durchgeführt, der exemplarisch für die Hochmoorstandorte Niedersachsens steht. Hier stellt die Familie Hanken rund 7,5 Hektar ihrer Fläche für das Projekt zur Verfügung. Durch angepasste Bewirtschaftungsmethoden und ein spezielles Düngemanagement sollen nicht nur die Treibhausgasemissionen minimiert, sondern auch die Qualität des Dauergrünlands verbessert werden.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernimmt die Universität Greifswald. Mittels mobiler Messhauben werden die Emissionen von Kohlenstoffdioxid, Lachgas und Methan unter den verschiedenen Bewirtschaftungs- und Wassermanagement-Szenarien erfasst und analysiert. Diese Erkenntnisse sollen dazu beitragen, nachhaltige Praktiken für die Landwirtschaft auf Moorflächen zu entwickeln.

Das GreenMoor-Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert und läuft bis Ende 2027. Es vereint die Expertise und Ressourcen verschiedener Partner, darunter die beteiligte Landwirtschaft, die Universität Greifswald und die Molkerei Ammerland, die technische Unterstützung für die Durchführung der Messungen bietet.

Mit seiner innovativen Herangehensweise stellt GreenMoor einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Bewirtschaftung von Moorböden dar. Es zeigt, dass durch intelligente Anpassungen in der Landwirtschaft und im Wassermanagement wesentliche Beiträge zum Klimaschutz geleistet werden können, ohne die landwirtschaftliche Produktion zu gefährden.

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