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Klimahelden in den Karpaten

Wisente als Klimahelden: Wie Weidetiere zum Umweltschutz beitragen

In den Karpaten sind ausgewilderte Wisente laut dem Spiegel als „Klimahelden“ bekannt. Eine neue Studie der Forschungsteam von der Umweltfakultät der US-Universität Yale zeigt jedoch, dass auch Schafe und Mutterkühe eine wichtige Rolle im spielen können. Die Forschungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die Bedeutung von Weidetieren für die CO2-Bindung und den Klimaschutz.

Wisente und ihre positive Wirkung auf das Klima

Die Vorstellung eines veganen Rindes, das ausschließlich aus pflanzlichen Proteinen besteht und somit umweltfreundlich ist, mag zunächst absurd klingen. Aktuelle Forschungen zeigen jedoch, dass in den rumänischen Karpaten tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Klima haben können. Besonders die ausgewilderten Wisente tragen dazu bei, große Mengen an CO2 zu speichern.

Einige Landwirte waren zunächst verwirrt, da Wisente als Wiederkäuer Methan und Kohlendioxid freisetzen. Doch eine Studie der Yale University zeigt, dass diese Tiere durch ihren Verbiss die Artenvielfalt erhalten, den Boden düngen und CO2 aufnehmen, was zur Bindung des Treibhausgases führt.

Die Rolle von Mutterkühen, Weidemasttieren und Schafen

Weidetiere wie Mutterkühe, Weidemasttiere und Schafe könnten ebenfalls einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie ähnliche Maßnahmen wie die Wisente ergreifen. Die Bedeutung der CO2-Bindung durch Weidetiere wurde bisher unterschätzt und sollte stärker in Betracht gezogen werden.

Die Studie des WWF Niederlande und das Yale-Modell der Global Rewilding Alliance zeigen, dass Tiere einen positiven Effekt auf die CO2-Zyklen von Ökosystemen haben. Dies deutet darauf hin, dass es nicht unbedingt notwendig ist, auf wilde Wisente angewiesen zu sein, um den Klimaschutz voranzutreiben.

Weidetierhalter als Umweltakteure

könnten möglicherweise Zuschüsse für ihre „Klimahelden“ beantragen, da Tiere wie die Wisente einen spürbaren Effekt auf die CO2-Bindung haben. Diese Erkenntnisse laden dazu ein, die Rolle von Weidetieren im Umweltschutz neu zu bewerten und Maßnahmen zu ergreifen, die zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur CO2-Bindung beitragen.

Herausforderungen durch Raubtiere

Es ist jedoch wichtig, auch die negativen Auswirkungen von Raubtieren wie dem Wolf auf die Umwelt zu berücksichtigen. Wolfsangriffe auf Weidetiere können massive Klimaschäden verursachen und sollten daher ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Balance zwischen dem Schutz von Raubtieren und der Förderung von Weidetieren ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältige Überlegungen erfordert.

Finanzierung und politische Unterstützung

Die Finanzierung von Studien und Modellen durch Organisationen wie den WWF Niederlande und die Global Rewilding Alliance wirft zwar Fragen auf, aber solange keine Agrarlobby dahintersteht, können die Ergebnisse als wichtiger Beitrag zum Umweltschutz betrachtet werden. Eine praxisgerechte Umsetzung dieser Erkenntnisse könnte Landwirten und der Umwelt gleichermaßen zugutekommen.

Die Erkenntnisse aus den Studien zu Wisenten und Weidetieren bieten eine vielversprechende Perspektive für die Integration von Tierhaltung in den Klimaschutz.

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