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Landwirte in Schwaben kämpfen gegen Enteignung

Das verheerende Hochwasser Anfang Juni in der Gemeinde Markt Dinkelscherben im Landkreis Augsburg hat die Diskussion über den fehlenden Hochwasserschutz neu entfacht. Seit mehr als 20 Jahren gibt es Pläne für ein großes Rückhaltebecken, das bei starken Regenfällen das Wasser der Zusam auffangen soll. Dieses Becken würde nicht nur Dinkelscherben, sondern auch die Gemeinden Zusmarshausen und Altenmünster vor Überschwemmungen schützen. Doch bisher sind die Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ohne Ergebnis geblieben. Rund 90 Landwirte und Grundstückseigentümer wären von dem Flächenbedarf betroffen.

Der bayerische Umweltminister Thomas Glauber hat vor zwei Tagen mit Enteignungen gedroht. Landwirte im Landkreis Augsburg, die sich nicht mit dem Freistaat auf den Verkauf ihrer Flächen für den Hochwasserschutz einigen, sollen enteignet werden. Diese Ankündigung hat für Aufregung in der Region gesorgt. Einige Landwirte äußerten ihr Unverständnis und baten um eine gemeinsame Lösung für das Projekt Hochwasserschutz Dinkelscherben.

Ein betroffener , Konrad Zott aus Stadel, hält Mastrinder und ist dringend auf die betroffene Fläche angewiesen. Das geplante Rückhaltebecken in Siefenwang würde einen Teil seines Ackerlands beanspruchen. Zott betont die Bedeutung dieser Fläche für seinen Betrieb und fordert Ausgleichsflächen, da Land im Landkreis Augsburg knapp und teuer ist.

Die Verhandlungen über den Flächenverkauf begannen bereits 2019, wurden jedoch unterbrochen, als der Freistaat entschied, Geld nur für ein anderes Hochwasserprojekt bereitzustellen. Als die Gespräche wieder aufgenommen wurden, waren die Preise für die Flächen gestiegen, was die Situation für die Landwirte weiter verkomplizierte.

Peter Kraus, der 3. Bürgermeister von Dinkelscherben, berichtet von erfolgreichen Verhandlungen in der Vergangenheit, bei denen Tauschgrundstücke angeboten wurden. Er hofft auf eine gütliche Einigung und kritisiert den bisherigen Umgang des Wasserwirtschaftsamts mit den betroffenen Landwirten.

Die Landwirte, darunter auch Konrad Zott, betonen, dass sie keine gierigen Abzocker seien und eine faire Lösung für alle Beteiligten anstreben. Zott hat selbst die Auswirkungen von Hochwasser auf seinem Hof erlebt und ist sich der Notwendigkeit eines angemessenen Hochwasserschutzes bewusst.

Die Landwirte fordern daher eine konstruktive und gerechte Lösung, die ihre Existenz nicht gefährdet und gleichzeitig den notwendigen Hochwasserschutz sicherstellt. Das Thema bleibt weiterhin hoch brisant, und die kommenden Verhandlungen werden zeigen, ob ein gefunden werden kann, der sowohl den Hochwasserschutz als auch die landwirtschaftlichen Interessen berücksichtigt.

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