Der europäische Schweinemarkt zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung, insbesondere in Dänemark, wo die jüngste Viehzählung einen leichten Anstieg der trächtigen Sauen verzeichnet. Markus Fiebelkorn, vom dänischen Interessenverband Danske Svineproducenter, berichtet in seiner aktuellen Preisprognose für das laufende Jahr von einem freundlichen Ausblick für die Preise, insbesondere bei Ferkeln, für die die Preiserwartungen sogar leicht nach oben korrigiert wurden.
In Spanien hingegen herrschen weiterhin Unsicherheiten. Das Land kämpft mit erheblichen Problemen aufgrund eines neuen PRRS-Stammes. Trotz eines Anstiegs bei den trächtigen Sauen ist ungewiss, ob dies zu mehr Schlachtungen führen wird, da die Schweineproduktion in Spanien aufgrund von Herausforderungen bei der Wasserversorgung und Baugenehmigungen nicht mehr so stark wachsen dürfte wie in der Vergangenheit.
In Polen hingegen zeigt sich ein starkes Wachstum der Ferkelproduktion. Der Markt ist sehr zyklisch, und derzeit profitieren die Produzenten von hohen Preisen für Ferkel und Mastschweine sowie von niedrigen Futterkosten. Viele alte Ställe werden reaktiviert, und das Interesse an dänischen Ferkeln bleibt hoch.
In den Niederlanden und Belgien werden Aufkaufprogramme fortgesetzt, um die Tierproduktion zu reduzieren. Während in den Niederlanden das Interesse der Landwirte gering ist, ist das Budget für das Aufkaufprogramm in Belgien bereits ausgeschöpft, was zu einem stärkeren Rückgang der Schweinebestände geführt hat.
Obwohl sich die Schweineproduktion in Europa im Jahr 2024 voraussichtlich stabilisieren wird, bleiben die Preise aufgrund des weiterhin geringen Angebots hoch. Die gesunkenen Futterkosten tragen zudem zur Wirtschaftlichkeit der Erzeuger bei. Dennoch ist in den kommenden Jahren keine größere Ausweitung der Produktion zu erwarten, da sich die politischen Rahmenbedingungen in den meisten EU-Ländern nicht verbessern, was dazu führen dürfte, dass die europäische Schweineproduktion weiter moderat zurückgehen wird.